"Die Halbierung des Ölpreises ist für uns und die Branche eine enorme Herausforderung", sagte Konzernchef Gerhard Roiss am Donnerstag. Nachdem die Talfahrt am Ölmarkt im vergangenen Jahr am Gewinn genagt hat, schnürt der Manager derzeit ein Sparpaket namens "Fit for 50". Damit will er sich für einen länger bei 50 Dollar je Fass liegenden Ölpreis rüsten.
Bereits verabschiedet hat sich die OMV von dem für 2016 erwarteten Produktionsziel von 400.000 Fass pro Tag. "Wann wir dieses Ziel nun erreichen, hängt vom Ölpreis ab", sagte Roiss. 2015 wird eine Bandbreite von 300.000 bis 340.000 Fass erwartet nach 309.000 Fass im Vorjahr. Abhängig ist dies auch von der Produktion im krisengeplagten Libyen. Nachdem im Vorjahr dort 25 Prozent der Kapazitäten gefördert wurden, stehe die Produktion derzeit komplett still. In Friedenszeiten fördert die OMV rund zehn Prozent des Öls in Libyen. Eine höhere Produktion in Norwegen konnte den Rückgang zuletzt zwar abfedern. Doch hier sind die Kosten höher als in dem nordafrikanischen Land.
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VORERST KEINE DETAILS ZUM SPARPAKET
Details zum Sparpaket wollte der scheidende Konzernchef noch nicht nennen. "Unser Portfolio wird derzeit evaluiert", sagte er lediglich. Roiss wird nach Querelen in der Vorstandsetage Mitte des Jahres seinen Hut nehmen. Ein Nachfolger wird derzeit gesucht. Bei den Einsparungen soll jeder Bereich unter die Lupe genommen werden. "Es ist ein breites Programm, da werden alle Kostenstellen angesehen." Auf die Bremse treten will die OMV - so wie viele große Ölfirmen auch - bei den Investitionen. Bis 2017 sollen nun durchschnittlich 2,5 bis drei Milliarden Euro ausgeben werden. "Wir werden wachsen, aber manche Projekte werden möglicherweise langsamer angegangen." Auch hier wollte Roiss noch keine Details nennen. Ursprünglich wollte die OMV jährlich 3,9 Milliarden Euro investieren. Auch Firmen wie BP, Royal Dutch Shell oder Exxon Mobil senken ihre Kosten.
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2015 WIRD EINE HERAUSFORDERUNG, STABILE DIVIDENDE GEPLANT
Die Ausrichtung auf die Öl- und Gas-Suche sowie die Produktion verteidigte der Manager. "Wir sind sicher, mit unserer Strategie gut aufgestellt zu sein." Einige Analysten hatten dem Firmenchef Fehlentscheidungen vorgeworfen. Wichtiges Standbein bleibe die Downstream-Sparte, in der seit Januar das Raffinerie- und Tankstellengeschäft sowie der Gasvertrieb gebündelt sind. Dort soll der für die Dividendenzahlungen wichtige Cash Flow erzielt werden. OMV will auch künftig rund 30 Prozent des Ertrages ausschütten. Trotz Gewinneinbußen sollen die Aktionäre für 2014 eine stabile Dividende von 1,25 Euro je Aktie erhalten.
Der für den Branchenvergleich wichtige um Lagereffekte bereinigte Betriebsgewinn (CCS Ebit) schrumpfte im Vorjahr um 15 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro. Im Schlussquartal schnitt die OMV aber besser ab als erwartet, was auf ein starkes Ergebnis im Raffineriegeschäft zurückgeführt wurde. Negativ wirkten jedoch Abschreibungen von über 700 Millionen Euro - vor allem auf das türkische Tankstellengeschäft und beim Gaskraftwerk der rumänischen Tochter Petrom.
Reuters