Obwohl Hornbach Holding zu den Profiteuren des kollektiven Anpackens zählt, hatte der Baumarktkonzern an der Börse in den vergangenen Monaten einen schweren Stand. Nachdem das SDAX-Mitglied Ende September zum ersten Mal dreistellig notierte, gab der Kurs über die Wintermonate um mehr als 30 Prozent nach. Pünktlich zum Frühlingsbeginn schickt sich die Aktie an, dem kurzfristigen Abwärtstrend zu entkommen.
Die Kurswende nahm fast zeitgleich mit der sukzessiven Wiederöffnung der Baumärkte ihren Lauf. Die Rückkehr der privaten Kunden - im Lockdown durften nur Profihandwerker in die 96 deutschen Hornbach-Filialen - spricht für einen starken Start in das Geschäftsjahr 2021/22.
Verkraftbarer Lockdown
Umsatzzahlen für die am 28. Februar beendete Vorperiode 2020/21 präsentiert Konzernchef Albrecht Hornbach am 23. März. So viel steht fest: Die Holding, zu der neben den Bau- und Gartenmärkten eine Immobiliensparte sowie der gewerbliche Baustoffhandel zählt, ist im Corona-Jahr kräftig gewachsen. In der aktuellen, gegenüber dem ursprünglichen Ausblick zweimal erhöhten Prognose stellt der Vorstand eine Umsatzsteigerung zwischen 13 und 17 Prozent in Aussicht. Das operative Ergebnis soll den Vorjahreswert um mindestens 27,7 Prozent, bestenfalls sogar um fast 60 Prozent übertreffen.
Obwohl die Geschäfte in den vergangenen Monaten wieder stärker eingeschränkt waren, sollte die Holding die Prognosespanne in jedem Fall erreicht haben. Im Winter ist in den Märkten naturgemäß weniger los. Dieser Umstand ist in der Prognose genauso enthalten wie die im Schlussquartal zu erwartenden roten Zahlen. Hinzu kommt, dass die Kundschaft im Lockdown verstärkt über das Internet eingekauft hat. Dabei dürfte es bleiben. Mit dem Ausbau des vor zehn Jahren gestarteten Onlinehandels sollte Hornbach auf Dauer Kapitalkosten in den stationären Läden einsparen können.
Auch wenn der SDAX-Konzern nach dem Rekordjahr das Tempo drosseln dürfte, sollten sich Umsatz und Ergebnis deutlich über dem Vorkrisenniveau bewegen. Zunächst steht der 23. März im Fokus. Dann könnte Hornbach die Prognose für 2020/21 präzisieren. Einen Long-Trade auf positive News ermöglicht der Open End Turbo. Aktuell beträgt der Hebel des HSBCScheins 5,1. Naturgemäß drohen überproportionale Verluste, falls Hornbach die Märkte enttäuscht.