Wenn vom Shiller-KGV die Rede ist, wissen Kenner der Finanzkürzel gleich, was gemeint ist. Mit der von Professor Robert Shiller 1981 entwickelten Cape-Kennzahl (Shiller-KGV) lässt sich auf einen Blick einschätzen, ob Aktienmärkte über- oder unterbewertet sind. Die Kennzahl vergleicht den Marktwert eines Portfolios mit den durchschnittlichen inflationsbereinigten kumulierten Unternehmensgewinnen über einen Zeitraum von zehn Jahren, um konjunkturzyklische Effekte auszublenden. Cape steht für Cyclically Adjusted Price Earnings. Diese Kennziffer war auch die Basis für den 2000 erschienen Bestseller von Robert Shiller: "Irrationaler Überschwang: Warum eine lange Baisse an der Börse unvermeidlich ist". Seitdem hat sich das sogenannte Shiller-KGV (Cape-Ratio) bei vielen Value-orientierten Anlegern durchgesetzt. Ossiam hat auf dieser Basis zwei Sektor-ETFs kreiert. Bislang schlägt sich die US-Variante deutlich besser als die europäische.
Die Strategie verwendet den relativen Cape-Indikator, eine normalisierte Version der Cape-Kennzahl, der durch einen Momentum-Filter ergänzt wird. So werden überbewertete Sektoren vermieden und potenzielle Value-Fallen eliminiert, um ein Sektorportfolio mit Value-Bias zu schaffen. Der Ossiam Shiller Barclays CAPE US Sector Value TR UCITS ETF investiert gleichgewichtet in die vier am stärksten als unterbewertet angesehenen US-Branchen. Die Auswahl der einzelnen Sektoren erfolgt monatlich auf Basis der relativen Cape-Ratio und dem Zwölf-Monats-Momentum. Die Basis dafür bilden die zehn Sektoren des US-Börsenbarometers S&P 500. Aktuell besteht der Fonds aus Industrials, Verbrauchsgütern, IT und Telekom sowie Gesundheit. Diese Branchen sind bereist seit einiger Zeit im ETF enthalten.
Die Performance des ETFs ist bislang sehr gut. Scheinbar ist das Shiller-KGV genau das richtige Konzept für den schwer zu schlagenden US-Markt.