Die Automobilindustrie hatte ein starkes zweites Quartal. Das lag daran, dass die Vorjahresvorgaben so niedrig waren. Doch zuletzt haben sich die Wolken wieder verdichtet. Die Bänder stehen vielerorts still, weil Halbleiter fehlen. Die Industrie wird das verkraften. Schwieriger könnte es hingegen für Zulieferer Paragon (WKN: 555 869) werden. Die zuletzt abgegebene positive Prognose mit einem Umsatz von 145 Millionen Euro und einer Ebitda-Marge von zwölf bis 15 Prozent könnte sich als viel zu optimistisch entpuppen. Und gibt es ernste Zweifel an der Selbstfinanzierungskraft, kann es auch eng werden.
Der Blick in die Bilanz und die Geschäftsergebnisse der notierten Batterietochter Voltabox (WKN: A2E 4LE) zeigt, dass es sich hier um einen Sanierungsfall handelt. Mit hohen Deckungsbeiträgen aus einem Verkauf kann nicht kalkuliert werden. Laut Urteil der Wirtschafts- prüfer benötigt Voltabox vielmer die Mutter zur Finanzierung. Auch Paragon selbst ist bilanziell mit heißer Nadel gestrickt. Laut dem letzten verfügbaren Abschluss zum 31. März 2021 belaufen sich die Nettoschulden auf 126 Millionen Euro, gut 80 Millionen Euro davon sind Anleihen, die zu mehr als einem Drittel auch noch kurzfristig sind. Dem steht ein ausgewiesenes Eigenkapital von nur noch zwölf Millionen Euro gegenüber. Der Börsenwert der Gesellschaft beträgt 44 Millionen Euro. Schon die Relationen zeigen deutlich eine für die Aktionäre der Gesellschaft gefährliche Konstellation. Um sich bilanziell wieder in eine komfortable Situation zu bringen, müsste Paragon entweder eine massive Kapitalerhöhung durchziehen oder einen großen Teil des Fremdkapitals in Eigenkapital umschulden. Beides würde den Anteil der Aktionäre an der Gesellschaft deutlich verwässern. ´