Das Unternehmen hat den Roller Vespa (steht für Wespe) in der 1940er-Jahren erfunden und über viele Jahre zu einem Verkaufsschlager gemacht. Allerdings gab es immer wieder Rückschläge. Die Firma wurde mehrmals verkauft. Seit einigen Jahren ist die Beteiligungsfirma Immsi des Unternehmers Roberto Colaninno mit einem Anteil von etwas über 50 Prozent Mehrheitsaktionär.
Große Chance in China
Investor Wood sieht bei Piaggio zwei Chancen. Die Absatzzahlen in den für das Unternehmen so wichtigen Märkten Italien, Frankreich und Spanien waren in den vergangenen zehn Jahren rückläufig. Das Unternehmen konnte diesen Marktrückgang aber recht gut verkraften und höhere Preise durchsetzen. Mittlerweile deutet sich an, dass ein Ersatzzyklus beginnen könnte. Würde Piaggio lediglich die Hälfte der verlorenen Erlöse wieder aufholen, müsste sich das Betriebsergebnis laut Berechnungen von Wood verdoppeln. Durch die Hebelwirkung könnte der Kurs in diesem Fall um das Dreifache steigen.
Die zweite Chance sei das asiatische Geschäft. In Indien hat das Unternehmen mit dreirädrigen Fahrzeugen einen Geschäftsanteil von 30 Prozent. Der Markt kommt gerade aus der Bodenbildung, nachdem die Finanzreform 2017 bremste. Indien steht im Moment für rund 40 Prozent der Erlöse. Im restlichen Asien sind es nur 14 Prozent. "In China ist das Unternehmen nicht messbar präsent", sagt Wood. Jeder Prozentpunkt Marktanteil würde die Erlöse des Konzerns um 30 Prozent nach oben schieben. Der Investor ist bereit, geduldig zu warten, bis die Potenziale realisiert werden. Natürlich gibt es auch Risiken. Piaggio hat eine in Relation zum Betriebsergebnis hohe Verschuldung. Das wäre vor allem dann riskant, wenn die Erlöse fielen.