Platin erlebt derzeit eine bemerkenswerte Rally: Mit einem Preis von über 1.460 Dollar je Feinunze markierte das Weißmetall heute den höchsten Stand seit über zehn Jahren und entwickelte sich damit 2025 deutlich besser als Gold, Silber oder Palladium. Was spricht nun für Platinminen?

Während Gold zuletzt unter dem Druck des starken Dollars stagnierte, profitiert Platin von einem rückläufigen globalen Angebot inkl. Nachfrageüberhang sowie einer stabilen Nachfrage aus der Automobil- und Wasserstoffindustrie. Für 2025 prognostiziert der World Platinum Investment Council das dritte Angebotsdefizit in Folge und schätzt dieses auf 966 Millionen Feinunzen.

Trotz des kräftigen Kursanstiegs kann man Platin im historischen Vergleich weiterhin als günstig einstufen. Dies kommt in besonders hohem Maße durch das sogenannte Gold/Platin-Ratio zum Ausdruck, also dem Verhältnis beider Edelmetallpreise. Während Gold aktuell rund das 2,3-Fache von Platin kostet, lag dieses Verhältnis in der Vergangenheit oft deutlich niedriger – mit Phasen, in denen Platin sogar teurer war als Gold. Für Anleger könnte dies ein Hinweis darauf sein, dass Platin derzeit unterbewertet ist und Potenzial für weitere Kursgewinne eröffnet.

Börsennotierte Platinminen unter der Lupe

Platin wird derzeit von einer starken Rally getragen, jedoch sollten Anleger die Risiken in den beiden wichtigsten Förderländern – Südafrika und Russland – nicht außer Acht lassen. Südafrika dominiert den Markt mit über 70 Prozent der globalen Platinförderung. Die führenden Unternehmen – Valterra Resource (früher: Anglo American Platinum) und Impala Platinum sowie Sibanye Stillwater – wurden in der Vergangenheit regelmäßig durch Produktionsunterbrechungen, Unwetter und geopolitische Spannungen belastet. Auch die strukturelle Schwäche der südafrikanischen Währung und ihre hohe Volatilität sowie die Probleme bei der Zuverlässigkeit der Arbeitskräfte (Streiks) und Energieversorgung erhöhen das Investmentrisiko.

Auf physisch hinterlegte Platin-ETCs ausweichen

Wer von einem weiteren Anstieg des Platinpreises überzeugt ist, kann über den Einsatz physisch hinterlegter Platin-ETCs vom Eintreffen dieses Marktszenarios höchstwahrscheinlich eher profitieren. Begründung: Das Wohl und Wehe der Platinminenunternehmen hängt nicht ausschließlich vom Platinpreis, sondern in hohem Maße von den oben erwähnten schwer kalkulierbaren Risiken ab.

Über einen relativ hohen Marktwert von über 200 Millionen Euro und relativ attraktive Gebühren von 0,2 Prozent p.a. verfügt z.B. der iShares Physical Platinum ETC (ISIN: IE00B4LHWP62). Er wurde vor über 14 Jahren emittiert und kann somit einen ausgesprochen langen Tracking-Record aufweisen.

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