Das sei unabhängig davon, wie sich die Post möglicherweise zu dem Verdi-Angebot verhalte. Ein Konzernsprecher hatte zuvor angekündigt, das Bonner Unternehmen werde sich Anfang kommender Woche zu dem Gewerkschaftsangebot erklären.

In den vergangenen Wochen war es immer wieder zu einzelnen Warnstreiks gekommen, Millionen Briefe und Pakete waren liegen geblieben. In der sechsten Verhandlungsrunde hatte Verdi am Dienstag allerdings ein Angebot zur Beilegung des seit Monaten andauernden Streits vorgelegt. Die gesetzte Erklärungsfrist, Donnerstag 16:00 Uhr, ließ die Post verstreichen.

Der Vorschlag von Verdi zielt darauf ab, dass die Post die Mitarbeiter aus 49 neu gegründeten Firmen künftig nach dem besser dotierten Haustarifvertrag bezahlt. Im Gegenzug will die Gewerkschaft in diesem Jahr unter anderem auf eine lineare Lohnerhöhung für die rund 140.000 Tarifbeschäftigten des Konzerns verzichten. Verdi sind die geringeren Entgelte in den neuen Firmen ein Dorn im Auge, das Klima zwischen beiden Seiten ist vergiftet. Die Post beklagt seit langer Zeit, dass ihre Personalkosten in Deutschland deutlich über denen ihrer Wettbewerber liegen. Konzernchef Frank Appel will dies ändern.