Wer hätte das zu Jahresbeginn gedacht. Banken zählen 2021 zu den Top-Performern unter allen Sektoren. Ein Plus von gut 40 Prozent verzeichnet der Euro-Stoxx-Banken-Index.
Dabei wurde die Branche seit der Finanzkrise von Investoren verschmäht und brachte ih- nen nur unterdurchschnittliche Renditen. Doch frühere Probleme scheinen aufgearbeitet zu sein. "Die Risiken, die Banken in der Vergangenheit aus der Bahn zu werfen drohten, sind heute nicht mehr in dem Maße vorhanden - die Staatsschulden in Europa, die problematische Verschuldung von Haushalten und Unternehmen", erklären die Strategen von Goldman Sachs.
Getrieben hat die Kurse auch die Inflation und die Erwartung steigender Zinsen. Von denen profitieren die Finanzinstitute. Historisch hat sich nämlich gezeigt, dass Banken bei höheren Kapitalmarktzinsen eine höhere Ertragsmarge am Markt durchsetzen können als bei im Keller befindlichen Zinsniveaus. Überdies durften die Institute ihre Rückstellungen nach dem Abebben der Corona-Krise deutlich reduzieren, was sich positiv auf ihre Gewinne auswirken sollte.
Hohe Ausschüttungen
Bei der jüngsten Berichtssaison für das dritte Quartal übertrafen die meisten Banken daher die Erwartungen der Analysten. Zudem ist der Euro Stoxx Banken immer noch von der Bewertung her einer der günstigsten Sektoren in Europa und weist mit rund fünf Prozent eine hohe erwartete Dividendenrendite für 2022 auf.
Bloomberg schätzt, dass Bankendividenden im Euroraum 2022 um 41 Prozent steigen werden. Auch weil Europas führende Geldhäuser planen, mindestens 22,5 Milliarden Euro überschüssiges Kapital an Investoren auszuschütten oder damit Aktienrückkäufe zu tätigen. Die Mittel haben sie während der regulatorischen Beschränkungen der Pandemie aufgebaut.
In Niedrigzinsphasen sind solche Dividendentitel bei Anlegern sehr gefragt. Sollte es keine erneute Rezession mit vielen Insolvenzen und Ausfällen von Krediten geben, stehen die Chancen daher gut, dass sich die Rally fortsetzt.
Mit dem Endlos-Branchenzertifikat (ISIN: DE 000 HV1 6EN 7) der Unicredit auf den Euro- Stoxx-Banken-Index können Anleger daran partizipieren. Das Barometer umfasst die 22 wichtigsten Finanzinstitute aus Europa.
Banken aus Frankreich, Spanien und Italien dominieren den Index mit einem Anteil von 66 Prozent. Die einzigen vertretenen deutschen Banken, Deutsche Bank und Commerzbank, haben nur ein Gewicht von neun Prozent. Die größten Positionen sind BNP Paribas, Banco Santander, ING und Intesa San Paolo. Die Nettodividenden werden in den Index reinvestiert.