Der Dax -Neuling ProSiebenSat.1 besorgte sich über eine Aktienplatzierung 515 Millionen Euro frisches Kapital und stockte sein Grundkapital um 6,5 Prozent auf. Das Geld soll vor allem für Zukäufe im Digitalgeschäft verwendet werden.
Analysten der britischen Bank Barclays zeigten sich über die Kapitalerhöhung überrascht. "Wir hätten ein organisches Wachstum bevorzugt", schrieben sie in einem Kurzkommentar. Nun habe sich das Management aber entschieden, das Aktienkapital zu verwässern, um seine Wachstumsziele zu erreichen.
Die DZ Bank kündigte an, ihre Schätzungen für die Aktien anzupassen. Analyst Harald Heider bewertete die Kapitalerhöhung allerdings als positiv. Vor dem Hintergrund einer Nettoverschuldung von 2,4 Milliarden Euro zum Ende des dritten Quartals sei der Spielraum für weitere Investitionen in digitale Aktivitäten ohne frisches Kapital deutlich eingeschränkt gewesen. Zukäufe in dem Bereich seien aber wichtig, um die Abhängigkeit vom dominanten TV-Werbegeschäft zu reduzieren.
Auch Analyst Pierre Gröning von Hauck & Aufhäuser äußerte sich positiv. ProSiebenSat.1 stärke durch den Schritt seine Bilanz. Der Wachstumspfad für den Konzern bleibe intakt.
rtr