Der Konzern verfolgt die Strategie, sich mit Zusatzangeboten unabhängiger von den schwankenden TV-Werbeerlösen zu machen. ProSiebenSat.1 gibt für Videoangebote, Online-Spiele und Shopping-Plattformen meist nur einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag aus und päppelt sie dann mit vergünstigten TV-Werbespots, so dass sie rasch einem Millionenpublikum bekanntwerden. Die Digitalsparte soll nun auch verstärkt durch Zukäufe und Partnerschaften im Ausland expandieren. Zum Wachstum tragen aber auch die Produktionssparte und die Fernsehsender bei. "Alle drei Segmente liegen über Plan", erklärte der Konzern mit Blick auf sein Umsatzziel für die kommenden vier Jahre.

Im laufenden Jahr rechnet Ebeling nun fest mit einem Umsatzanstieg im hohen einstelligen Prozentbereich - bisher hatte er sich auch einen Zuwachs im mittleren einstelligen Bereich offengehalten. Zuversicht schöpfe er aus einer guten Geschäftsentwicklung im dritten Quartal und einem guten Start in das vierte Quartal. Zur Höhe der angepeilten Gewinnzuwächse äußerte sich der Vorstand nicht näher. Der Löwenanteil soll allerdings auch künftig an die Aktionäre gehen: ProSiebenSat.1 versprach, unverändert 80 bis 90 Prozent des bereinigten Jahresüberschusses als Dividende ausschütten.

Das für 2015 angestrebte Umsatzwachstumsziel von 800 Millionen Euro im Vergleich zum Jahr 2010 wird ProSiebenSat.1 voraussichtlich nun bereits Ende 2014 schaffen. Damit dürfte der Umsatz im laufenden Jahr bei 2,85 Milliarden Euro liegen. Auch bei dem Wachstumszielen für 2018 liege der Konzern über Plan. Bis dahin soll der Umsatz im Vergleich mit 2012 um eine Milliarde auf 3,36 Milliarden Euro gesteigert werden. Ebeling hatte seine Mittelfristziele zuletzt vor einem Jahr angehoben.

Reuters