Das als Hoffnungsträger angekündigte neue Videoportal mit mehreren Partnersendern solle wie zuletzt angekündigt im Sommer starten.

ProSiebenSat.1 wertete die Geschäftsentwicklung als Beleg für die seit Jahren verfolgte Strategie, auf mehrere Sparten zu setzen. Neben den Sendern und den Online-Angeboten ist das auch das TV-Produktionsgeschäft. "Die Ergebnisse des vierten Quartals zeigen klar, dass ein diversifizierterer Umsatz der Erfolgsschlüssel für die Zukunft der Gruppe sein wird", erklärte Finanzvorstand Jan Kemper.

Denn der konjunkturabhängige Fernsehwerbemarkt, auf dem ProSiebenSat.1 noch immer 56 Prozent seiner Einnahmen erzielt, ist laut Conze schwer vorherzusehen. "Januar und Februar entwickelten sich ordentlich, März wird voraussichtlich schwach." Anders dagegen das Online-Geschäft: "Wenn wir aufs erste Quartal 2019 schauen, wachsen wir im Digitalgeschäft wieder zweistellig", sagte Conze dem TV-Sender CNBC.

Umsatz und Betriebsgewinn schrumpften im vierten Quartal und im Gesamtjahr, wie Branchenexperten bereits erwartet hatten. Im Gesamtjahr erlöste ProSiebenSat.1 gut vier Milliarden Euro, das waren zwei Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Ein Grund dafür war, dass der Konzern Teile seines Online-Portfolios veräußert hatte. Der Betriebsgewinn sank um vier Prozent auf rund eine Milliarde Euro.

Der für die Dividende maßgebliche bereinigte Überschuss gab jedoch wegen eines deutlichen Anstiegs im vierten Quartal auf Jahressicht weniger stark als erwartet nach. Der Rückgang, den Analysten im Schnitt auf neun Prozent taxiert hatten, betrug lediglich zwei Prozent auf 541 Millionen Euro. Als Dividende will ProSiebenSat.1 je Aktie 1,19 Euro ausschütten. Das entspricht der als neue Dividendenpolitik angekündigten Kürzung auf 50 Prozent des Gewinns, nachdem ProSiebenSat.1 früher 80 bis 90 Prozent des Gewinns an die Aktionäre ausgeschüttet hatte.

Die Aktie legte um bis zu rund drei Prozent zu. ProSiebenSat.1 bekräftigte seine Finanzziele für das laufende Jahr. Der Umsatz werde um einen mittleren einstelligen Prozentsatz wachsen, während die Umsatzrendite sinke. Die bereinigte Ebitda-Marge werde auf 22 bis 25 Prozent zurückgehen. Der Wert war im abgelaufenen Jahr um 0,5 Prozentpunkte auf 25,3 Prozent geschrumpft.

rtr