Es scheint ein Kaufrausch: Allein im März und April sammelte Publity-Chef Thomas Olek eine sechsstellige Stückzahl an Aktien seines Unternehmens für vier Millionen Euro ein. Dabei war der Manager schon in der Vergangenheit regelmäßig mit Insiderkäufer aufgefallen. Dadurch konnte Olek seinen Anteil am Immobilienverwalter seit Ende 2018 von 62,1 auf inzwischen 87 Prozent ausweiten. Dem Mann gehört damit schon fast das gesamte Unternehmen.
Das Interesse ist nachvollziehbar. Publity ist auf Büroimmobilien fokussiert, deckt dabei die gesamte Wertschöpfungskette vom Ankauf über die Entwicklung bis zum Verkauf ab. Die Frankfurter geben dabei mächtig Gas. Im vergangenen Jahr wuchs das betreute Immobilienportfolio von 4,6 auf über 5,5 Milliarden Euro.
Einen Schub brachte vor allem der Ausbau des Eigenbestands. Publity hat dafür im vergangenen Jahr Immobilien im Wert von rund 1,0 Milliarden Euro eingekauft. Durch den starken Ausbau des Portfolios an eigenen Immobilien konnte Firmenchef Olek den Gewinn im vergangenen Jahr von 24,6 auf 64,2 Millionen Euro fast verdreifachen. Wegen einer größeren Kapitalerhöhung kletterte das Ergebnis dabei allerdings nur unterproportional von 2,95 Euro auf 4,82 Euro je Aktie. Was nicht anders zu erwarten war: Kaum waren die endgültigen Jahreszahlen veröffentlicht, kam die nächste Insidermeldung. Olek hat wieder zugeschlagen und vor wenigen Tagen weitere 8.000 Publity-Aktien eingesammelt.
Der Bilanzgewinn aus 2019 soll übrigens auf neue Rechnung vorgetragen werden, soll heißen: Die Dividende fällt wohl aus. Möglicherweise will Olek sein Unternehmen wenig attraktiv für Anleger machen - und vielleicht kommt früher oder später ein Übernahmeangebot.
Der Eigenbestand wird ausgebaut, das bringt gut planbare Erträge. Publity ist ein Übernahmekandidat.
ISIN: DE 000 697 250 8
Gew./Aktie 2021e: 5,0 €
KGV 2021/Dividende: 6,7/-
EK* je Aktie/KBV: 18,33 €/1,8
EK*-Quote: 34,4 %
Kurs/Ziel/Stopp: 33,55/44,50/23,80 €
* Eigenkapital, eigene Schätzungen.