Warum softwaregesteuerte Flash-Speichersysteme die Nutzung von Daten als Ressource für KI und Cloud deutlich verbessern – und wie Anleger in die künftige Speicherarchitektur investieren können.
Der Aktienkurs von Pure Storage erreichte jüngst ein neues Allzeithoch. Die Technologie der Firma aus San José hat das Potenzial, die Speicherung und Nutzung von Daten in den Rechenzentren von Unternehmen und der größten Cloud-Dienstleister, der sogenannten Hyperscaler, zu revolutionieren.
Für den Aufsteiger mit geschätzten 3,6 Milliarden Dollar Erlös und 660 Millionen Nettogewinn im Geschäftsjahr bis Ende Januar erwarten Analysten für die nächsten drei Jahre im Schnitt 15 Prozent mehr Umsatz und bis zu 20 Prozent mehr Gewinn pro Jahr. Die Kalifornier treiben im Inneren der Rechenzentren einen Umbruch voran, der abseits der großen Bühnen für künstliche Intelligenz (KI) und Cloud läuft – diese beiden Technologien jedoch wesentlich beschleunigt.
Der Siegeszug der All-Flash-Arrays
Gemeint sind All-Flash-Arrays (AFA) – Speichersysteme in Rechenzentren, die ohne herkömmliche Festplatten auskommen und zu 100 Prozent aus Flash-Speichern gebaut sind, vereinfacht gesagt: wie der Gigabyte-Speicher in Smartphones. Laut den Marktforschern von IDC ist das Wachstum bei AFA-Speichersystemen für Rechenzentren von Unternehmen auch in diesem Jahr am höchsten. Pure Storage ist im jungen Segment führend.
In AFA-Systemen wird das Speichern, Verwalten und Abrufen von Daten über eine spezielle Software gesteuert. Diese Systeme sind wesentlich schneller als hybride Systeme mit Festplatten, ihre Reaktionszeiten sind kürzer – ideal also für datenintensive und kritische Anwendungen.
Mit der Software, einer Art Betriebssystem wie Microsoft Windows, können große Daten komprimiert, dupliziert und repliziert, also Kopien an verschiedenen Orten angelegt werden. Bei Bedarf werden die Kapazitäten durch virtuelle Speicher erhöht – eine Technologie, die bei der Rechenkapazität von Datencentern schon länger üblich ist: Die zusätzliche Leistung liefern digitale, also virtuelle Netzwerkrechner.
Marktanteile und Wachstumsaussichten
Dennoch erwarten Experten, dass Firmen vorerst noch hybride Speichersysteme mit Festplatten kaufen. Mit 23 Prozent Marktanteil ist Dell Technologies mit seiner Tochter EMC die starke Nummer eins im Gesamtmarkt. Pure Storage liegt bei rund sieben Prozent.
Der Pionier muss sich mit seiner Technologie vor allem gegenüber NetApp, IBM, Hewlett Packard Enterprise und dem Aufsteiger Nutanix mit ähnlichen Systemen behaupten. Bei Speichersystemen, einem Markt mit mehr als 157 Milliarden Dollar Umsatz für 2025, haben Flash-Speicher bislang nur 15 Prozent Anteil. Doch mit einem prognostizierten Wachstum von acht Prozent jährlich bis 2034 ist es das Segment mit dem größten Expansionspotenzial – getrieben von Cloud und KI, die Daten zur wichtigsten Ressource der digitalen Wirtschaft machen.
Hinweis: Der Artikel stammt aus der aktuellen Heftausgabe von BÖRSE ONLINE (44/25), die Sie hier finden.
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