Der Kölner Telekomkonzern QSC streicht wegen Problemen im IT-Geschäft jeden fünften von gut 1700 Jobs. Der Abbau von 350 Stellen solle in den kommenden beiden Jahren erfolgen, teilte die Firma am Montag mit. Derzeit werde ein Sozialplan erstellt, und die Jobs sollten möglichst dadurch entfallen, dass freiwerdende Positionen nicht wieder besetzt werden. Der Kahlschlag ist Teil eines großangelegten Umbaus, mit dem die Kosten ab 2017 um 25 Millionen Euro jährlich gesenkt werden sollen. Trotz des Sparkurses zahlt QSC für 2014 wie im Vorjahr eine Dividende von 10 Cent je Aktie. Anleger beruhigt das nicht: Die Aktien des Telekomkonzerns brachen in der Spitze um 11,5 Prozent auf 1,73 Euro ein und waren damit schwächster TecDax-Wert.
Grund für die Misere: Der Vorstand des Telekom-Anbieters hat sich voriges Jahr im IT-Outsourcing-Geschäft verkalkuliert. Zudem sind die Rheinländer für die neuen Cloud-Dienste zu optimistisch gewesen. QSC werde deshalb mehr standardisierte Produkte anbieten, hatte Firmenchef Jürgen Hermann bereits vor einer Woche im Reuters-Interview angekündigt. Der Markt sei da und technologisch habe das Unternehmen alles an Bord, um das anzubieten, was Google, Apple und Co auch täten, "aber mit einem deutschen Sicherheitsrahmen drumherum".
Der Konzernumsatz ging im vergangenen Jahr um fünf Prozent auf gut 430 Millionen Euro zurück. Unter dem Strich stürzte das Unternehmen mit einem Fehlbetrag von gut 34 Millionen Euro tief in die roten Zahlen - vor einem Jahr standen hier noch 24 Millionen Euro Überschuss. Für das laufende Jahr ist der Vorstand vorsichtig und prognostiziert mehr als 40 Millionen Euro Betriebsgewinn. 2014 lag die Kennzahl bei 35 Millionen Euro.
Reuters