Trotz Reklamationsflut ist diese Aktie auf dem Höhenflug? JPMorgan und Bernstein wittern die große Trendwende – Nachhaltigkeit, Roboter, Milliarden-Chancen!
Während sich deutsche Rentner empört die Augen reiben, weil die Bar-Auszahlung ihrer Rente 2025 endgültig eingestellt wird, reiben sich Analysten weltweit die Hände: im DAX wird die DHL Group plötzlich zum logistischen Hoffnungsträger an der Börse. Trotz Rekordbeschwerden und massiver Stellenkürzungen zeigt sich die Wall Street optimistisch – sehr optimistisch. Vor allem JPMorgan bleibt bullish, stuft die Aktie weiterhin mit "Overweight" ein und nennt ein Kursziel von 49 Euro. Auch Bernstein Research sieht bei DHL großes Potenzial und vergibt ein "Outperform"-Rating. Was steckt hinter dem plötzlichen Strategiewandel im Konzern
Von der Briefkrise zum Zukunftsbooster: DHL denkt Logistik neu
Die Schlagzeile könnte lauten: „Vom Klemmbrett zur KI“. Der Logistikriese steckt mitten in der größten Transformation seiner Geschichte. In Großbritannien und Irland investiert DHL637 Millionen Euro in Hightech-Lager, intelligente Robotik und smarte Gesundheitslogistik. Ziel: Mehr Tempo, mehr Effizienz – und ein digitales Rückgrat für die Logistik der Zukunft.
Das Herzstück? Über 1.000 neue Roboter, darunter Stretch-Modelle von Boston Dynamics, die bis zu 700 Pakete pro Stunde entladen können. Unterstützt von intelligenten Lagersystemen, KI-gesteuerten Pick-Robotern und einem neuen Healthcare-Zentrum in Derby, will DHL zum Maßstab für E-Commerce- und Pharmalogistik in Europa werden.
CO2-Senker mit Turbo: BioLNG-Trucks rollen auf die grüne Überholspur
Auch beim Thema Nachhaltigkeit gibt DHL richtig Gas – im wahrsten Sinne: In Großbritannien hat DHL die Zahl seiner Bio-LNG-betriebenen Lkw verdoppelt. 60 neue Volvo FM Trucks fahren nun CO₂-arm durchs Königreich – jeder einzelne spart bis zu 80 Prozent Emissionen gegenüber einem Dieselmodell. CEO Stuart Hill spricht vom „entscheidenden Schritt zur grünen Lieferkette“. Auch politisch steht der Wind günstig: Die EU will mit dem REPowerEU-Plan bis 2030 ganze 35 Milliarden Kubikmeter Biomethan produzieren – ein Milliardenmarkt, von dem DHL direkt profitieren kann.
Management-Wechsel und Personalabbau: Zwei Seiten der Medaille
Hinter den Kulissen dreht sich das Personalkarussell. Mit Oscar de Bok (neuer Chef der Frachtsparte) und Hendrik Venter (neuer Vorstand für DHL Supply Chain) übernimmt ein Führungsduo mit Innovations- und Effizienz-DNA. Die Botschaft: Kein Stein bleibt auf dem anderen – weder bei der Strategie noch im operativen Tagesgeschäft.
Doch der Umbau hat seinen Preis. Im Heimatmarkt Deutschland läuft vieles schief: 22.981 Beschwerden über verspätete oder verloren gegangene Sendungen im ersten Halbjahr 2025 – ein trauriger Rekord. Die Ursache? Streiks, Hitzewellen, neue Zustellrichtlinien und der Abbau von 8.000 Stellen im Brief- und Paketdienst. Die Bundesnetzagentur registriert steigenden Frust bei Verbrauchern.
Zwischen Shitstorm und Schubkraft
Während die Öffentlichkeit über späte Briefe und die Abschaffung der Bar-Rente debattiert, sehen Analysten das große Bild. Mit milliardenschweren Investitionen, grüner Technologie, Roboter-Offensive und neuem Führungsteam bereitet sich DHL auf ein neues Logistikzeitalter vor. Und wer auf Nachhaltigkeit, Digitalisierung und operative Wende setzt, könnte in der DHL-Aktie einen echten Gewinner finden.
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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: DHL.