Zwei Rüstungsaktien, zwei Welten: Rheinmetall steht für Substanz, DroneShield für Fantasie. Welche Aktie überzeugt 2026 mehr?
Der Rüstungssektor war 2025 eines der dominierenden Börsenthemen. Und wie wird 2026 für die Rüstungsaktien? Anleger wägen aktuell klassische Stärke gegen hohe Wachstumsphantasie ab.
Rheinmetall: Aufrüstung trägt, Kurse reagieren auf Schlagzeilen
Rheinmetall gerät immer wieder unter Druck, sobald Meldungen über Verhandlungen rund um Frieden in der Ukraine kursieren. Viele Analysten sehen darin trotzdem keinen Gamechanger: Europa treibt die Aufrüstung weiter voran, und der Konzern kann weiterhin mit vollen Auftragsbüchern rechnen. Entsprechend dominiert bei Beobachtern eine Kaufhaltung; ein mittleres Kursziel deutet laut jüngsten Einschätzungen auf rund 43 Prozent Luft nach oben.
Kurzfristig bremst jedoch die technische Lage: Die Erholung wirkt fragil, daher schauen viele Trader erst auf die nächsten Handelstage. Langfristig denken etliche Anleger anders und nutzen Rücksetzer gezielt, weil das Thema Verteidigung in Europa aus ihrer Sicht noch länger Rückenwind liefert.
Bewertung: Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 84,20 bleibt die Aktie teuer. Wer 2026 einsteigt, spekuliert deshalb auf weiter starke Auftragseingänge. Denn es ist klar: ein solch hohes KGV dürfte bei einem DAX-Wert auf die Dauer nur schwer zu halten sein.
DroneShield: Vertrauen zurückgewinnen, Operativschub nutzen
DroneShield durchlief im Herbst einen harten Vertrauensknick: Insiderverkäufe im Volumen von rund 70 Millionen Australische-Dollar sowie eine katastrophale Kommunikation der Unternehmung lösten einen Kursrutsch von bis zu 70 Prozent aus (lesen Sie dazu auch unseren Bericht vom 5.12.2025: Droneshield-Aktie: Das sieht schlecht aus!). Nun setzt das Unternehmen auf klare Regeln, um Glaubwürdigkeit aufzubauen:
Eine verbindliche Mindestbeteiligungsrichtlinie verpflichtet Vorstände, innerhalb von drei Jahren Aktien im Wert ihrer jährlichen Grundvergütung zu halten. Für den CEO gilt eine schärfere Vorgabe: Binnen eines Jahres soll er Aktien im Wert von 200 Prozent seines Jahresgehalts besitzen. Zusätzlich kündigte DroneShield für Februar 2026 ein Update zur Überprüfung des Vergütungsrahmens an.
Gleichzeitig treibt das operative Momentum die Story: DroneShield gab am 16. Dezember 2025 bekannt, dass sie einen Auftrag über knapp 50 Millionen Euro aus Europa erhalten habe. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis von 347,50 verlangt jedoch eine fast perfekte Ausführung sowie Anschlussverträge, sonst drohen starke Ausschläge.
Anleger honorierten jedoch vorderhand diese Entwicklungen; die Aktie legte wieder deutlich auf nun knapp 3 Australische Dollar zu.
Warum 2026 für DroneShield “alles verändern” könnte
Eine viel beachtete Studie von Stifel sieht offenbar 2026 als „Jahr der Drohnen“ – und damit auch als Jahr der Drohnenabwehr. Als Treiber gilt unter anderem die „Big Beautiful Bill“ von Donald Trump, die Milliardenförderung für den Bereich vorsieht. Dazu kommt ein möglicher Sondereffekt: Die Fußballweltmeisterschaft 2026 gilt als Hochrisiko-Event für unbemannte Flugkörper, was Nachfrage nach Schutztechnologie anstoßen kann.
Fazit:
Wer 2026 für Anleger „die bessere“ Rüstungsaktie ist, entscheidet sich damit vor allem über das eigene Risikoprofil: Eher stabilere Entwicklungen mit der Rheinmetall-Aktie (ISIN: DE0007030009) oder höheres Potenzial mit deutlich (noch) mehr Bewertungsdruck bei der DroneShield-Aktie (ISIN: AU000000DRO2).
Anleger, die nicht auf Einzelaktien setzen wollen, werden vermutlich mit dem «Aktien für die Ewigkeit Index» glücklicher.
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