Dass sportlicher und wirtschaftlicher Erfolg bei ManU nicht unbedingt Hand in Hand gehen, weiß Ron Baron schon lange. Der US-Investor ist über seine Fonds größter freier Aktionär des Vereins. Sein Anteil ist mehr als 200 Millionen Euro wert. Baron ist dafür bekannt, sehr langfristig anzulegen. Bei seinen Investments achtet er vor allem auf zwei Punkte: Alleinstellungsmerkmal und gute Wachstumsaussichten. Beides sieht er bei ManU.
Traditionsclub mit bewegter Historie
ManU als Unternehmen hat ebenso wie das Team eine bewegte Vergangenheit. Der Verein war schon einmal börsennotiert, wurde dann übernommen und ist seit 2012 mit der Familie Glazer als dominierendem Aktionär wieder an der Börse vertreten. Seitdem ist auch Baron engagiert. Bisher hat sich sein Investment noch nicht richtig gelohnt. Sein durchschnittlicher Einstiegskurs beträgt umgerechnet nicht ganz 14 Euro. Doch Baron hat Geduld. "In einigen Jahren wird das Unternehmen mehr als eine Milliarde umsetzen und einen Cashflow von mehr als 500 Millionen erwirtschaften", sagt der Investor. "Dann wird die Aktie mehr als 40 Dollar (umgerechnet etwa 35 Euro) kosten."
Vielleicht kommt der Zahltag schneller als gedacht. Denn die Erlöse steigen weiter. Allein bei den Fernseheinnahmen kann der Club einen Zuwachs von rund 50 Prozent verbuchen. Zudem gilt der neue Trainer José Mourinho als ehrgeizig und gut mit der englischen Liga vertraut. Mit Paul Pogba wurde ein Zuschauermagnet verpflichtet. Damit ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass es die "Red Devils" in die Champions League schaffen werden und die Einnahmen 2017/2018 weiter steigen.
ManU hat zwei Aktiengattungen. An der Börse sind die A-Aktien notiert. Die Heimatbörse ist New York. Die Titel werden zwar auch in Deutschland gehandelt, doch der Markt ist nicht liquide. Anleger müssen Aufträge daher limitieren. Wer kostengünstig in den USA handeln kann, sollte diesen Weg vorziehen.