Die Börse in Mailand zeigt sich überraschend stabil – Zollsorgen hin oder her. Doch ein Blick auf die Kurslisten offenbart: Viele Titel, vor allem aus Luxus- und Lebensmittelbereichen, notieren deutlich unter ihren Höchstständen. Zeit für Schnäppchenjäger!
Ein Faktor hinter dem neuen Optimismus: Giorgia Meloni. Italiens Premierministerin zeigte am 17. April diplomatisches Geschick und eine gute Portion Charme. Ganz in Weiß empfing sie US-Präsident Donald Trump vor dem Weißen Haus, lehnte sich beim Fototermin freundschaftlich an ihren „Freund“ und Trump zeigte sich begeistert: „She’s great.“ Kurz darauf kündigte er Fortschritte im langwierigen Zollstreit mit der EU an. Nur Tage später, beim Trauergottesdienst für Papst Franziskus, trafen sich beide erneut. Diesmal in Anwesenheit von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Auch dort wurde weiterverhandelt.
Italien setzt im Gegensatz zu manch anderem EU-Staat konsequent auf gute Beziehungen zu den USA und offene Märkte. Das ist kein Zufall: Die Wirtschaft des Landes lebt vom Export hochwertiger Produkte. Entsprechend wird Melonis Kurs von der Wirtschaft honoriert: Standard & Poor’s hat Italiens Kreditrating jüngst angehoben. Damit kann sich der Staat günstiger verschulden. Eine wichtige Entlastung angesichts der immensen Zinslast von 85 Milliarden Euro im Vorjahr (8,2 % der Staatseinnahmen).
Trotz scharfer Kritik der oppositionellen Partito Democratico, die Meloni als „trojanisches Pferd der US-Regierung in Europa“ bezeichnet, steigt ihr Einfluss. Laut Politico gilt sie inzwischen als einflussreichste europäische Vermittlerin in Washington.

Italiens Herzstück
Anleger sollten vor diesem Hintergrund einen genauen Blick auf Italiens Börse werfen. Denn während der Gesamtmarkt anzieht, bieten viele Einzelwerte, insbesondere im Luxus- und Konsumsegment, noch Nachholpotenzial. Wer früh einsteigt, könnte vom Comeback dieser „Bella Italia“-Titel profitieren.
Davide Campari etwa liegt über 40 % unter dem Allzeithoch von 2023. Am Sortiment liegt es nicht: Das Unternehmen hat sein Markenportfolio auf über 50 ausgebaut: darunter Aperol, Wild Turkey und Grand Marnier und verzeichnete 2023 ein Umsatzplus von 2,4 %. Doch steigende Rohstoff- und Logistikkosten belasten die Marge. Sollten jetzt auch noch US-Zölle folgen, ist fraglich, ob sich diese eins zu eins an die Kunden weitergeben lassen. Der neue CEO Simon Hunt steuert gegen: mit Fokus auf Kernmarken, Schuldenabbau und einem Effizienzprogramm.
Gelassener sieht man mögliche Zölle bei Ferrari. Der US-Markt macht zwar rund ein Viertel des Umsatzes aus, doch die zahlungskräftige Kundschaft reagiert kaum preissensibel. „Der Preis richtet sich nach dem emotionalen Wert“, sagt Ferrari-Chef Benedetto Vigna. Zudem wächst die Zahl der Superreichen weltweit. Die aktuelle Kursschwäche der Ferrari-Aktie könnte daher eine attraktive Kaufgelegenheit sein.
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