FRANKFURT (dpa-AFX) - Schwache Geschäftszahlen und Verluste an der Wall Street haben den DAX am Dienstag stark belastet. Der deutsche Leitindex büßte 1,80 Prozent auf 10 144,34 Punkte ein. Bereits am Montag hatten durchwachsene Konjunkturdaten und unter Druck stehende Ölpreise dem Börsenbarometer einen Dämpfer verpasst.

Der MDAX der mittelgroßen Unternehmen verlor am Dienstag 1,38 Prozent auf 20 882,20 Punkte. Für den Technologiewerte-Index TecDAX ging es um 1,64 Prozent auf 1695,12 Punkte nach unten.

COMMERZBANK UND DEUTSCHE BANK FALLEN AUF REKORDTIEFS

Auf die Stimmung drückte Experten zufolge unter anderem, dass der US-Leitindex Dow Jones Industrial (Dow Jones) am Dienstag an seine jüngsten Verluste angeknüpfte. Derweil standen europaweit und auch in Deutschland Bankaktien besonders stark unter Druck. Es scheine sich nun vermehrt Skepsis rund um den Banken-Stresstest vom Wochenende breit zu machen, schrieb Marktbeobachter Jens Klatt.

Hierzulande fielen die Commerzbank-Aktien (Commerzbank) um 9,19 Prozent auf 5,235 Euro. Im Handelsverlauf waren sie auf ein Rekordtief bei 5,223 Euro abgesackt. Das Finanzinstitut hatte nach schwachen ersten sechs Monaten die Hoffnung auf eine Wiederholung des Vorjahresergebnisses endgültig aufgegeben.

Die Papiere der Deutschen Bank (Deutsche Bank) verloren zum Handelsschluss knapp 5 Prozent. Sie hatten kurz vor Handelsende ein Rekordtief von 11,20 Euro erreicht.

INFINEON UND LUFTHANSA UNTER DRUCK

Bei Infineon (Infineon Technologies) mussten die Anleger einen Kursrutsch von 4,90 Prozent verkraften, nachdem der Halbleiterkonzern seine Geschäftszahlen präsentiert hatte. Einige Anleger machten nach dem guten Lauf der Aktien seit Jahresbeginn wohl erst einmal Kasse, sagte ein Händler.

Für die Titel der Lufthansa (Deutsche Lufthansa) ging es um mehr als 3 Prozent nach unten. Die Fluggesellschaft scheut angesichts von Terrorangst und Buchungseinbruch vor einem neuen konkreten Gewinnziel für 2016 zurück.

METRO SACKEN AB

Die zuletzt sichtbar erholten Aktien von BMW verloren mehr als 2 Prozent. Den Papieren half nicht, dass die Münchener dank des brummenden Autogeschäfts in Europa die Erwartungen in wichtigen Punkten übertroffen hatten. Auch die Branche insgesamt präsentierte sich schwach, nachdem der Eurokurs zuletzt wieder zugelegt hatte. Eine starker Gemeinschaftswährung kann die Export-Chancen der Autobauer verringern.

Am MDax-Ende sackten die Metro-Papiere um (METRO) um 8,67 Prozent ab. Vor der geplanten Aufspaltung beschleunigt der Handelskonzern seinen Umbau und war deswegen im dritten Geschäftsquartal in die roten Zahlen gerutscht.

EUROKURS LEGT ZU

Der EuroSTOXX 50 beendete den Handel mit minus 2,03 Prozent bei 2906,98 Punkten. In Paris (CAC 40) verlor der CAC 40 fast 2 Prozent, während der Londoner FTSE 100 lediglich 0,73 Prozent einbüßte. In den USA gab der Dow Jones Industrial (Dow Jones) zum europäischen Handelsschluss um gut 0,5 Prozent nach.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von minus 0,25 Prozent am Vortag auf minus 0,21 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,18 Prozent auf 144,08 Punkte. Der Bund-Future verlor 0,50 Prozent auf 166,63 Punkte. Der Eurokurs stieg und notierte zuletzt bei 1,1228 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1193 (Montag: 1,1164) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8934 (0,8957) Euro./la/he

--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---