Die Meldung war vielversprechend: Im November 2017 berichtete Schweizer Electronic über den geplanten Bau einer Fabrik für Highend-Leiterplatten. Der Hersteller aus Schramberg wollte am neuen Standort in Jiangsu in China 180 Millionen Dollar investieren, um nach Erreichen der vollen Kapazität nach 2025 das Umsatzvolumen im Konzern auf 500 Millionen Dollar zu verfünffachen. Diese Nachricht zog die Aktie damals ganz schnell um 15 Prozent auf 23 Euro hoch. Heute kostet Schweizer nur halb so viel. Dafür gab der Techkonzern aus dem Schwarzwald nun aber vor wenigen Tagen den Produktionsstart der neuen Fabrik bekannt.
Lag der Fokus von Schweizer bisher auf Automotive und Segmenten wie autonomes Fahren oder E-Mobilität, so wird mit den Produkten aus dem neuen Werk künftig das volle Spektrum an Leiterplatten abgedeckt. Damit erschließt sich das Unternehmen neue Märkte und Kundengruppen und macht sich vom Autobereich unabhängiger. Zudem hat Schweizer im Rahmen des neuen Werks auch Vertriebspartnerschaften in Nordamerika und Japan geschlossen, Korea soll bald folgen.
Hat der Leiterplattenhersteller mit dem neuen Werk spannende Perspektiven, so bietet die Aktie auch kurzfristig Fantasie. Zwar ist für dieses Jahr wegen der Corona-Pandemie ein Umsatzrückgang von 120,7 auf 100 bis 110 Millionen, im schlimmsten Fall sogar auf nur 90 bis 100 Millionen Euro vorausgesagt. Doch Schweizer notiert im Bereich eines Zehnjahrestiefs und damit dürfte der Worst Case im Kurs enthalten sein. Möglicherweise kommt das Unternehmen früher aus dem Tief als gedacht, dann könnte die Aktie ganz schnell über den Widerstand um 13 Euro nach oben ausbrechen. Da wären schon kurzfristig Kurse von über 15 Euro drin.
Die Aktie notiert am Widerstand im Bereich um 13 Euro. Anleger setzen auf den Ausbruch. Da sind schnell 15 bis 20 Euro drin.
ISIN: DE0005156236
Gew./Aktie 2021e: 0,30 €
KGV 2021/Dividende: 42,5/
EK* je Aktie/KBV: 14,50 €/0,9
EK*-Quote: 24,1 %
Kurs/Ziel/Stopp: 12,60/18,50/9,30 €