Die Abkehr vom Mindestkurs hatte zu einer schockartigen Aufwertung des Franken geführt. Vorübergehend war die Einheitswährung deutlich unter der Franken-Parität gehandelt worden..

Fachleute begründen die Schwäche des Franken vor allem mit der unterschiedlichen konjunkturellen Dynamik der Schweiz und der Euro-Zone. Der Franken dürfte sich daher weiter abschwächen und beim Euro bald die Hürde um 1,10 Franken testen.

In der Euro-Zone brummt der wirtschaftliche Motor vor allem in der größten Volkswirtschaft Deutschland immer stärker. Dagegen zeigen die Signale in der Alpenrepublik eher nach unten. So stieg die Arbeitslosigkeit in der Schweiz im August erstmals in diesem Jahr leicht an auf 3,2 von 3,1 Prozent im Monat zuvor. Zudem stagnierte das Wachstum im ersten Halbjahr.

Die höhere Risikofreudigkeit an den Märkten spreche ebenfalls gegen den Franken, schrieb die Credit Suisse in ihrem täglichen Kommentar "Investment Daily". Die Großbank erwartet, dass die Schweizerische Nationalbank (SNB) kommende Woche, wenn sie die vierteljährliche geldpolitische Lagebeurteilung veröffentlicht, ihre lockere Geldpolitik mit dem negativen Einlagezins von minus 0,75 Prozent fortsetzen wird. Erwartet wird auch, dass die SNB bestätigt, bei Bedarf weiter am Devisenmarkt zu intervenieren, um eine übermäßige Stärke des Frankens zu verhindern, hieß es weiter. "Das spricht auch gegen den Franken", sagte ein Händler.

Reuters