Shop Apotheke habe spätestens zum Start des "E-Rezepts" eine solche App im Angebot haben wollen, sagte Vorstandschef Stefan Feltens der Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag. "Wenn wir das selbst gemacht hätten, hätte es deutlich länger gedauert." Ärzte können Rezepte ab Mitte des Jahres auch in elektronischer Form statt auf Papier ausstellen.
Online-Apotheken erhoffen sich davon einen größeren Marktanteil bei verschreibungspflichtigen Medikamenten. Bisher machen diese nur einen Bruchteil ihrer Umsätze aus. Shop Apotheke erhofft sich von MyTherapy eine verbesserte Kundenbindung, sagte Feltens. Es gehe darum, dass Patienten die vorgeschriebene Dosierung einhielten und die Behandlung nicht abbrächen. Bisher verdient Smartpatient sein Geld vor allem mit der Pharmaindustrie, die über die App Kontakt mit den Patienten hält. "Wir wollen die Kunden von MyTherapy zu Shop-Apotheke-Kunden machen und zudem mit dem erweiterten Angebot Neukunden gewinnen", sagte der Vorstandschef. Die App werde schon von 1,4 Millionen Patienten in Europa genutzt. "Damit soll MyTherapy zum Wachstumstreiber für uns werden."
Das Unternehmen aus dem niederländischen Venlo bezifferte den Kaufpreis auf einen höheren zweistelligen Millionenbetrag. Nur ein Teil davon wird in bar fällig, der Rest fließt in drei Tranchen, die zum Teil aus Aktien bestehen. Die Gründer von Smartpatient sollen im operativen Geschäft an Bord bleiben.
rtr