Nur 500 Millionen Euro sollten aus Eigenkapital aufgebracht werden. Bei einem solchen Anteil von Fremdfinanzierung werde aber womöglich eine Kostensenkung von zehn Prozent oder mehr nötig.

Die Nachrichtenagentur Reuters hatte bereits am Freitag von dem bevorstehenden Verkauf der Hörgerätesparte für rund zwei Milliarden Euro an EQT berichtet. Finanzkreisen zufolge sollen am Mittwoch dem Siemens-Aufsichtsrat die Verkaufspläne vorgelegt werden. Am Donnerstag verkündet Konzernchef Joe Kaeser die Jahresbilanz seines Hauses.

Im Rennen um Siemens Audiologische Technik (SAT) konnte EQT den Insidern zufolge den ebenfalls interessierten Finanzinvestor Permira ausstechen. Zuletzt hatte Kaeser die Siemens-Sparte eigentlich an die Börse bringen wollen, nachdem vor einigen Jahren ein Verkauf an Private-Equity-Firmen am Preis gescheitert war. Das Börsenumfeld hatte sich in den vergangenen Wochen in Europa wegen Konjunktursorgen und schwacher Börsendebüts eingetrübt. Zuletzt waren mehrere Börsengänge angesichts der Turbulenzen an den Märkten abgesagt worden. Kaeser müsste fürchten, die Tochter dort unter Wert zu verkaufen. Erst im vergangenen Jahr hatte Siemens seine Leuchtmitteltochter Osram an die eigenen Aktionäre verschenkt, nachdem ein Anteilsverkauf über den Kapitalmarkt nicht gelang.

Beim ersten Trennungsversuch 2010 blies Kaeser, damals noch Finanzvorstand, den Verkauf der Hörgerätesparte an Finanzinvestoren ab, nachdem die Gebote in den Keller gegangen waren. Vor einem halben Jahr konnte sich Siemens Insidern zufolge mit der dänischen GN Resound nicht über den Kaufpreis einigen. Die Fusion mit dem Rivalen hätte allerdings nur vage Erfolgsaussichten vor dem Kartellamt.

Reuters