Trotz guter Quartalszahlen und einer bekräftigten Prognose für 2025 drückte die von UBS bestätigte Verkaufsempfehlung auf die Stimmung der Investoren. Gewinnmitnahmen dürften für das Minus bei der Aktie ebenfalls verantwortlich gewesen sein.
Siemens Energy hat im dritten Quartal 2025 seine starke Geschäftsentwicklung fortgesetzt und mit einem Auftragseingang von 16,6 Milliarden Euro einen neuen Rekord erzielt. Auf vergleichbarer Basis lag das Auftragsvolumen um 64,6 Prozent über dem Vorjahr. Alle Geschäftsbereiche trugen zum Wachstum bei, besonders Siemens Gamesa mit zwei Großaufträgen für Offshore-Windparks in der Ostsee. Das Book-to-Bill-Verhältnis erreichte 1,70, wodurch der Auftragsbestand auf ein Rekordniveau von 136 Milliarden Euro stieg – trotz negativer Währungseffekte.
Der Umsatz erhöhte sich auf 9,7 Milliarden Euro, ein Anstieg um 13,5 Prozent. Beim bereinigten Ergebnis vor Sondereffekten war bei einer Marge von 5,1 Prozent ein deutlicher Zuwachs auf 497 Millionen Euro (Vorjahr: 49 Mio. Euro) erzielt worden. Der Nettogewinn verbesserte sich auf 697 Millionen Euro gegenüber einem Verlust im Vorjahr und wies dadurch Gewinn je Aktie von 0,71 Euro. Der Free Cashflow vor Steuern lag bei 419 Millionen Euro und entsprach den Erwartungen. Siemens Energy bestätigte zudem die im zweiten Quartal angehobene Jahresprognose – mit Tendenz zum oberen Ende der Spanne.
Siemens Energy – Gründe für die Outperformance
In weniger als zwei Jahren hat sich die Aktie von Siemens Energy verzehnfacht. Diese Outperformance ist auf mehrere Gründe zurückzuführen. Zum einen scheint bei der Windkrafttochter Siemens Gamesa der Turnaround mittlerweile gelungen zu sein. Zum anderen profitiert der Konzern aber auch vom globalen Boom beim Ausbau der Infrastruktur. Außerdem hat Siemens Energy seine operativen Kennzahlen deutlich verbessert und konnte nach der Rückzahlung der Bund-Landesbürgschaft (Backstop) das Dividendenverbot aufheben – ein starkes Signal an den Kapitalmarkt. Analysten erwarten für 2025 eine Dividendenzahlung von 0,11 Euro, die sich in den kommenden beiden Jahren auf 0,92 bzw. 1,46 Euro erhöhen soll.
Analystenkonferenz positiv aufgenommen
Während und nach der im Internet übertragenen Analysten- und Investorenkonferenz, an der CEO Christian Bruch und CFO Maria Ferraro teilnahmen, verharrte die Aktie zwar im Minus konnte sich von ihrem Tagestief bei 94,44 Euro (Xetra) aber spürbar erholen. Nun darf man gespannt sein, ob die Analysten ihre bisherigen Einschätzungen bezüglich Siemens Energy revidieren werden.
Die von TradingView.com veröffentlichten Analystenurteile der vergangenen drei Monate fallen überwiegend positiv aus. Unter den insgesamt 24 aufgeführten Analysten-Ratings wird der DAX-Wert elfmal als „Starker Kauf“ und zweimal als „Kauf“ eingestuft. Acht Analysten raten zum „Halten“ und einmal (zweimal) wird das Papier als „Verkauf“ („Starker Verkauf“) angesehen. Eine breite Streuung weisen allerdings die ausgesprochen Kursziele für die kommenden zwölf Monate aus. Von den insgesamt 22 abgegebenen Prognosen reicht das Spektrum von 37 bis 120 Euro, was zu einem Durchschnittswert von 84,72 Euro führt (aktuell: 96,80 Euro).
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