Zudem hat sich in der Woche zum 1. Oktober das allgemeine Interesse an Silber-Futures leicht reduziert. Innerhalb einer Woche war bei der Anzahl offener Kontrakte (Open Interest) ein Minus von 215.200 auf 212.300 Kontrakte (-1,4 Prozent) registriert worden. Etwas höher fiel der Rückgang bei der kumulierten Netto-Long-Position (Optimismus überwiegt) großer und kleiner Terminspekulanten aus. Hier stellte sich im Berichtszeitraum eine Reduktion von 75.800 auf 73.800 Kontrakte (-2,6 Prozent) ein. Sowohl unter großen als auch unter kleinen Terminspekulanten trübte sich die Stimmung spürbar ein.
Große Terminspekulanten (Non-Commercials) haben sowohl ihr Long-Exposure als auch ihr Short-Engagement markant reduziert. Weil die Zahl der long positionierten Silber-Futures mit über 4.000 Kontrakten aber stärker zurückgefahren wurde als die Short-Seite (-3.100 Kontrakte), hat sich deren Netto-Long-Position von 50.700 auf 49.800 Kontrakte (-1,8 Prozent) abgeschwächt. Dies stellte den vierten Rückgang in Folge dar. Eine ähnliche Tendenz gab es auch bei Kleinspekulanten (Non-Reportables) zu beobachten. Ihre Netto-Long-Position erfuhr innerhalb einer Woche ein Minus von 25.100 auf 24.000 Kontrakte (-4,4 Prozent).
Massive Zuflüsse beim weltgrößten Silber-ETF
Die weltgrößte Vermögensverwaltung Blackrock bietet Anlegern über ihre ETF-Tochter iShares auch den weltgrößten Silber-ETF im an, den iShares Silver Trust. Jeder Anteilsschein repräsentiert den Gegenwert von einer Feinunze Silber, die physisch hinterlegt wird. Aktuell befinden sich in dem Wertpapier 381 Millionen Unzen Silber. Zur Erinnerung: Ende Dezember lag diese Zahl bei lediglich 317,2 Millionen Feinunzen. Damit wuchs der "Silberberg" in etwas mehr als neun Monaten um über 20 Prozent bzw. 63,8 Millionen Unzen. Dank der starken Performance des Silberpreises in Höhe von 17 Prozent erhöhte sich der Marktwert von 4,9 Milliarden auf aktuell 6,6 Milliarden Dollar (+34,7 Prozent). Weil beim Kauf von Silber in Form von Barren oder Münzen hierzulande stets Mehrwertsteuer anfällt, welche die Renditechancen des Edelmetalls erheblich belastet, machen solche Wertpapierinvestments auch für deutsche Anleger durchaus Sinn. Zum einen, weil die Spannen zwischen An- und Verkaufspreisen erheblich niedriger ausfallen als bei Barren oder Münzen. Zum anderen, weil auch die jährlichen Gebühren für den Anbieter des Finanzprodukts mit lediglich 0,5 Prozent überschaubar sind. Wer bspw. silberne Barren bzw. Münzen bei einem professionellen Edelmetallhändler lagern möchte, muss in Abhängigkeit vom Wert der eingelagerten Silbermenge mit Gebühren zwischen 1,0 und 1,75 Prozent rechnen.
Wer Silber vor allem als Krisen-, Vermögens- und Inflationsschutz betrachtet, sollte sich ohnehin die Frage stellen, ob angesichts der Unberechenbarkeit von US-Präsident Donald Trump ein Silberinvestment via USA überhaupt Sinn macht. Unter sicherheitspolitischen Aspekten bietet sich möglicherweise ein anderes physisch besichertes Wertpapier mit Lieferanspruch an. Der ZKB Silver ETF - A (EUR) der Zürcher Kantonalbank (ISIN: CH 018 313 599 2) bezieht sich zum Beispiel auf zehn Feinunzen Silber und verbrieft den Lieferanspruch auf 30 Kilogramm-Barren. Das heißt: Ab 97 Anteilen wäre eine Auslieferung eines Barrens theoretisch möglich. Der ganz große Vorteil dieses Wertpapiers besteht aber vor allem darin, dass das Silber weder in den USA noch in der Eurozone, sondern ausnahmslos in der Schweiz gelagert wird, was vor allem besonders verunsicherten Anlegern sehr gefallen dürfte.