Welche Details bei der Pflichtaufgabe des Fiskus jetzt wichtig sind Von Stefan Rullkötter
Arbeitnehmer
Arbeitsmittel
Ausgaben für Kleidung, Büroeinrichtung und Computerausrüstung sind absetzbar, wenn sie zu mehr als 90 Prozent beruflich genutzt werden und in der Summe über der Werbungskostenpauschale für Arbeitnehmer von 1000 Euro jährlich liegen. Waren die beweglichen Arbeitsmittel teurer als 487,90 Euro (410 Euro Kaufpreis plus 19 Prozent Umsatzsteuer), sind sie über die Nutzungsdauer verteilt absetzbar.
Anlage N, Zeilen 41-48
Arbeitszimmer
Miet- und Ausstattungskosten für ein häusliches Arbeitszimmer sind bis zu 1250 Euro pro Jahr anteilig absetzbar, wenn es Mittelpunkt der beruflichen Tätigkeit ist oder der Arbeitgeber keinen Arbeitsplatz bereitstellt. Nutzen mehrere Steuerpflichtige ein häusliches Arbeitszimmer gemeinsam, kann jeder seine Kosten bis zur Obergrenze pro Jahr geltend machen (BFH, Az. VI R 53/12; VI R 86/13).
Anlage N, Zeile 42
Betriebsjubiläums-Feier
Ausgaben für eine betriebsinterne Feier anlässlich eines Dienstjubiläums sind als Werbungskosten absetzbar, urteilte der Bundesfinanzhof (Az. VI R 24/15). Voraussetzungen dafür: Die Feier war ausschließlich beruflich veranlasst und die teilnehmenden Kollegen waren vom Jubilar nach abstrakten berufsbezogenen Kriterien - etwa Zugehörigkeit zu einer Abteilung - eingeladen worden.
Anlage N, Zeilen 41-48
Doppelter Haushalt
Wer am auswärtigen Beschäftigungsort eine Zweitwohnung hat, kann Kosten bis zu 1000 Euro monatlich absetzen. Abzugsfähig sind auch Ausgaben für Einrichtung und Garage sowie eine Familienheimfahrt pro Woche (30 Cent pro Entfernungskilometer). Leben zwei berufstätige Ehepartner in der Zweitwohnung zusammen, kann jeder die Unterkunftskosten zur Hälfte bis zum Höchstbetrag abziehen.
Anlage N, Zeilen 61-87
Fahrtkosten
Pkw-Pendler können für Fahrten zur Arbeitsstätte pauschal 30 Cent pro Entfernungskilometer absetzen. Die Nutzer öffentlicher Verkehrsmittel dürfen dagegen alternativ ihre tatsächlich entstandenen Fahrtkosten in der Erklärung 2016 geltend machen - auf Anforderung per Beleg. Der Bundesfinanzhof hat entschieden, dass diese steuerliche Ungleichbehandlung rechtmäßig ist (Az. VI R 4/15).
Anlage N, Zeilen 31-39
Dienstwagen
Wer als Arbeitnehmer 2016 für einen überlassenen Dienstwagen monatlich ein Prozent des Listenpreises als geldwerten Vorteil versteuert hat, darf selbst gezahlte Pkw-Kosten wie Benzin und Versicherungsbeiträge von der Steuer absetzen (BFH, Az. VI R 2/15; VI R 49/14). Bisher war der Abzug nur bei der Fahrtenbuchmethode möglich, bei der jede Nutzung einzeln zu dokumentieren ist.
Anlage N, Zeile 6
Handwerkerkosten
Wer vergangenes Jahr Handwerkerleistungen im Privathaushalt per Banküberweisung beglichen hat, kann in der Steuererklärung 2016 beantragen, 20 Prozent der Arbeitskosten direkt von der Steuerschuld abzuziehen, maximal 1200 Euro. Der Begriff "im Haushalt" umfasst auch das angrenzende Grundstück, bestätigte nun das Bundesfinanzministerium (BMF; Gz. IV C 8 - S 2296-b/07/10003 :008).
Mantelbogen, Zeile 72
Haushaltsnahe Dienste
Ausgaben für haushaltsnahe Dienstleistungen sind zu 20 Prozent (4000 Euro jährlich) direkt von der Steuerschuld abziehbar. Das Bundesfinanzministerium stellte in einem Anwendungsschreiben klar, dass neben Kosten für Haushaltshilfen, Gärtner, Schneeräumdienste, Altenpfleger, Au-pairs und Hausmeister auch Ausgaben für die Betreuung und Pflege von Haustieren abzugsfähig sind.
Mantelbogen, Zeile 73
Weiterbildungskosten
Wer als Arbeitnehmer vergangenes Jahr Bildungsurlaub genommen oder berufsbezogene Seminare und Fortbildungen besucht hat, kann selbst bezahlte Ausgaben als Werbungskosten absetzen. Per Banküberweisung bezahlte Gebühren und Arbeitsmittel, die der Fiskus stichprobenartig als Belege anfordert, können in der Erklärung formlos aufgelistet und in einer Summe deklariert werden.
Anlage N, Zeile 44
Umzugskosten
Wer 2016 umgezogen ist, kann als Alleinstehender pauschal 730 Euro geltend machen. Bei zusammen veranlagten Partnern muss das Finanzamt 1460 Euro ohne Nachweis akzeptieren. Pro Kind und weiteren mitziehenden Angehörigen erhöht sich die Umzugspauschale um je 322 Euro. Wer belegbar höhere Kosten hatte, kann die Ausgaben für Annoncen, Umzugshelfer und Handwerker angeben.
Anlage N, Zeile 46
Auf Seite 2: Selbstständige
Selbstständige
Abschreibungen
Wer vergangenes Jahr als Selbstständiger oder Freiberufler Büromöbel, Computerausrüstung oder Maschinen neu oder gebraucht angeschafft und diese zu mindestens 90 Prozent betrieblich genutzt hat, kann auf die Investitionskosten 20 Prozent Sonderabschreibung geltend machen. Voraussetzung: Der Betriebsgewinn nach Einnahmen-Überschuss- Rechnung war geringer als 100 000 Euro.
Anlage EÜR Zeilen 28-30
Arbeitszimmer
Selbstständige können ein häusliches Arbeitszimmer auch dann absetzen, wenn sie einen Schreibtisch im Betrieb haben. Geklagt hatte ein Logopäde, der zwei Praxen betrieb. Die gemieteten Räume nutzten überwiegend die Angestellten, während er zu Hause arbeitete. Eine Erledigung der Büroarbeiten in den Praxisräumen auch außerhalb der Öffnungszeiten ist nicht zumutbar, so der BFH (Az. III R 9/16).
Anlage S, Zeile 6
Firmenfahrzeuge
Selbstständige können auch die gezahlten Kosten für den Winterreifenwechsel und das Einlagern der Sommerreifen bei einer Autowerkstatt als Betriebsausgaben absetzen. Ist der Ehegatte im Betrieb des Partners mit Lohnsteuerabzug angestellt und wird von diesem im Firmenwagen zur Arbeit mitgenommen, kann dieser die Entfernungspauschale (30 Cent/Kilometer) geltend machen.
Anlage EÜR, Zeilen 58-63
Investitionsabzug
40 Prozent der geplanten Investitionskosten der nächsten drei Jahre sind vom Gewinn abziehbar. Anschaffungen müssen zu 90 Prozent betrieblich genutzt werden. Ab 2016 ist diese Investitionsabsicht nicht mehr dokumentationspflichtig. Dafür darf der Gewinn 100 000 Euro nicht übersteigen, bei Bilanzierung der Wert des Betriebsvermögens nicht über 235 000 Euro liegen.
Anlage EÜR, Zeilen 71-84
Übungsleiterpauschale
Einnahmen aus nebenberuflicher Tätigkeit als Übungsleiter (Dozent, Pfleger, Erzieher, Künstler) sind für das Jahr 2016 bis zur Höhe von 2400 Euro steuerfrei. Der BFH prüft derzeit, ob die den Freibetrag übersteigenden Ausgaben als Betriebsausgaben zum Abzug zuzulassen sind, wenn die Einnahmen aus dieser Tätigkeit den Freibetrag unterschreiten (Az. III R 23/15).
Anlage S, Zeile 9
Auf Seite 3: Familien
Familien
Alleinerziehende
Für das Jahr 2016 steht Alleinerziehenden ein Entlastungsbetrag von 1908 Euro zu. Für jedes weitere Kind erhöht sich der Entlastungsbetrag um 240 Euro. Expartner, die zwei gemeinsame Kinder haben und für den eigenen Haushalt je einen Abkömmling melden, können beide den vollen Entlastungsbetrag beanspruchen. Nicht relevant ist, wo die Kinder vergangenes Jahr tatsächlich gelebt haben.
Anlage Kind, Zeilen 44-49
Familien-Rechtskosten
Geschiedene können ihre im vergangenen Jahr angefallenen Ausgaben für Scheidungsverfahren nach einem Urteil des Finanzgerichts Köln auch weiterhin geltend machen (Az. 14 K 1861/15). Expartner sollten sich zudem auf drei Musterprozesse zu dieser Rechtsfrage berufen, über die der Bundesfinanzhof noch dieses Jahr entscheiden wird (Az. VI R 66/14, VI R 81/14 und VI R 19/15).
Mantelbogen, Zeilen 66-69
Kindergeld
Wer Kinder zwischen 18 und 25 Jahren hat, die 2016 in einem Ausbildungsverhältnis standen oder studierten, kann noch Kindergeld beanspruchen. Eltern haben auch dann Leistungsansprüche, wenn Sprösslinge jahrelang außerhalb der EU studieren. Dafür müssen Kinder einen Wohnsitz im Elternhaus nachweisen und studienfreie Zeiten teilweise in der Heimat verbringen (BFH, Az III R 10/14).
Anlage Kind, Zeilen 15-17
Kinderfreibetrag
Der Fiskus muss an die Eltern gezahltes Kindergeld und den Kinderfreibetrag so verrechnen, dass unter dem Strich das günstigste Ergebnis für die Steuerpflichtigen steht. Bei getrennt lebenden oder geschiedenen Partnern können die Kinderfreibeträge für das Jahr 2016 nach einem BMF-Schreiben von dem einen auf den anderen Elternteil übertragen werden (Gz. IV C 4 - S 2282-a/10/10002).
Anlage Kind, Zeilen 38-43
Kinderbetreuungskosten
Eltern können Betreuungskosten für Kinder bis 14 Jahre als Sonderausgaben absetzen. Abzugsfähig sind zwei Drittel der nachgewiesenen Aufwendungen, maximal 4000 Euro pro Jahr und Kind. Das Finanzamt berücksichtigt die Ausgaben aber nur, wenn die Zahlungen nicht in bar, sondern per Überweisung auf Konten der Betreuungspersonen erfolgt sind. Das gilt auch bei Minijobs.
Anlage Kind, Zeilen 67-73
Spendenausgaben
Geld- und Sachspenden an gemeinnützige Organisationen sind als Sonderausgaben absetzbar. Bei Spenden bis 200 Euro reicht als Beleg eine Kopie des Kontoauszugs. Bei Geldspenden an Flüchtlingshilfen ist auch bei höheren Beträgen keine Spendenbescheinigung nötig. Bei Sachspenden müssen Gegenstände mit geschätztem Wert aufgelistet und von der Flüchtlingsorganisation quittiert sein.
Mantelbogen, Zeilen 50-58
Schulgebühren
Wer 2016 Anspruch auf Kindergeldleistungen oder Kinderfreibeträge hatte, kann 30 Prozent der gezahlten Schulgelder (maximal 5000 Euro) als Sonderausgaben absetzen. Ausgaben für Schulen in EU- und EWR-Staaten sowie weltweit für deutsche Lehrinstitute sind bei gleichwertigen Abschlüssen abzugsfähig. Ob dies auch für Kosten für private Fachhochschulen gilt, ist unklar.
Anlage Kind, Zeilen 61-63
Schulsonderzahlungen
Neben dem Schulgeld sind freiwillige Zahlungen der Eltern bis zur Höhe von 30 Prozent als Sonderausgaben absetzbar, wenn sie eine Gegenleistung für den Schulbesuch des Kindes verkörpern. Die Sonderzahlungen müssen zudem voraussichtliche Kosten des normalen Schulbetriebs abdecken, etwa Sach- und Personalkosten oder Ausgaben für Klassenfahrten und Exkursionen.
Anlage Kind, Zeilen 61-63
Unterhaltszahlungen
Steuerpflichtige können außergewöhnliche Belastungen nach einem neuen BFH-Urteil weitergehend als bisher absetzen (Az. VI R 75/14). Das betrifft auch Unterhaltszahlungen an bedürftige Personen. Von den ersten gezahlten 15 340 Euro sind nur zwei Prozent (306,80 Euro) aufzubringen, von den nächsten 35 790 Euro drei Prozent (1073,70 Euro) und erst bei Einkünften darüber vier Prozent.
Anlage U, Zeilen 31-44
Zusammenveranlagung
Ehepartner, die sich 2016 getrennt haben, können die steuerlich günstige Zusammenveranlagung beantragen. Wer sich bereits davor getrennt hat, muss für den Steuervorteil nachweisen, dass mit dem Expartner 2016 ein mindestens einmonatiger Versöhnungsversuch unternommen wurde. Dafür genügt eine Kopie der Ummeldungsbestätigung oder eine Zeugenaussage des Scheidungsanwalts.
Mantelbogen, Zeilen 16-24
Auf Seite 4: Ruheständler
Ruheständler
Altersgerechtes Wohnen
Wer als Rentner oder Pensionär seine Wohnung 2016 altersgerecht umbauen ließ, etwa durch Einbau eines Treppenlifts oder rollstuhlgerechter Türen, kann die Kosten als außergewöhnliche Belastung geltend machen (BFH, Az. VI R 61/12). Als Beleg ist ein Attest über die medizinische Notwendigkeit erforderlich, das vor Beginn des Umbaus ausgestellt worden sein muss.
Mantelbogen, Zeilen 66-74
Arbeitszimmer im Alter
Rund eine Million Bundesbürger arbeitet derzeit auch nach dem Renteneintritt. Ruheständler, die neben Rente oder Pension auch Arbeitseinkünfte erzielen und dafür ein häusliches Arbeitszimmer als Mittelpunkt ihrer beruflichen Tätigkeit nutzen, können die Kosten dafür voll absetzen. Der Fiskus darf den Abzug nicht auf 1250 Euro begrenzen, urteilte der Bundesfinanzhof (Az. VIII R 3/12).
Anlage N, Zeile 42
Gesundheitsausgaben
Einbehaltene Beiträge zur gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung sind auch nach Renteneintritt absetzbar. Steuerpflichtige Ruheständler sollen zudem sämtliche nicht von den Kassen erstatteten Gesundheitskosten - etwa für Brillen, Zahnersatz, Medikamente und Fahrtkosten zu Arztpraxen (30 Cent pro Kilometer) - in jedem Fall deklarieren. Gleiches gilt bei Kosten für verschriebene Kuren.
Anlage Vorsorge, Zeilen 16-52
Pflegeheimkosten
Pflegebedürftige können die von ihnen gezahlten Kosten für die Unterbringung in einer Seniorenresidenz geltend machen (BFH, Az. VI R 20/12). Absetzbar sind neben den Pflegeausgaben auch Mietkosten, die um die Haushaltsersparnis des Heimbewohners zu kürzen sind. Auch Kosten für Notrufsysteme im Rahmen betreuten Wohnens sind als haushaltsnahe Dienstleistung abzugsfähig.
Anlage R, Zeilen 50-57
Versicherungsbeiträge
Bis zum Veranlagungsjahr 2019 muss das Finanzamt ohne gesonderten Antrag prüfen, ob für von Ruheständlern gezahlte Versicherungsbeiträge die alten Steuerregeln günstiger sind. Alleinstehende Rentner und Pensionäre können auch Zahlungen bis zu 4202 Euro für Unfall-, Haftpflicht, Risikolebens- und private Pflegepolicen absetzen, bei zusammen Veranlagten sind es bis zu 8404 Euro.
Anlage Vorsorge, Zeilen 47-52
Auf Seite 5: Immobilienbesitzer
Immobilienbesitzer
Angehörigen-Mietvertrag
Wer Wohnimmobilien an Geschwister, Kinder oder Eltern vermietet, muss mindestens 66 Prozent der ortsüblichen Miete als Einkünfte deklarieren, um Werbungskosten wie Kreditzinsen und Renovierungsausgaben absetzen zu können. Fehlende Nebenkostenvorauszahlungen, die jährliche Zahlung von Miete und Nebenkosten sowie lange Kündigungsfristen sind hier steuerschädlich (BFH, Az. IX R 8/16).
Anlage V, Zeile 7
Einbruchschutz-Kosten
Wer 2016 Handwerker mit Arbeiten zum Einbruchschutz beauftragt hat, kann 20 Prozent der gezahlten Rechnungsbeiträge, maximal 1200 Euro, direkt von der Steuer absetzen. Die Anrechnung ist möglich für Arbeitskosten, nicht aber für Material. Zudem dürfen Immobilienbesitzer keine staatlichen Zuschüsse oder staatlich geförderten Darlehen für Einbruchschutz erhalten haben.
Mantelbogen, Zeile 68-70
Erschließungsbeiträge
Sind Immobilieneigentümer 2016 von ihrer Gemeinde verpflichtet worden, sich an den Ausgaben zum Ausbau einer Gemeindestraße finanziell zu beteiligen, können sie auch für vergangenes Jahr gezahlte Erschließungsbeiträge (Arbeitsleistung ohne Materialkosten) eine Steueranrechnung für Handwerkerleistungen beantragen - 20 Prozent der gezahlten Rechnungsbeiträge, maximal 1200 Euro.
Mantelbogen, Zeile 68-70
Haushaltsnahe Dienste
Wer 2016 Ausgaben für Wohnungsreinigung, Gartenpflege, Erd- und Pflanzarbeiten hatte, kann Rechnungsbeträge bis 20 000 Euro zu 20 Prozent direkt von der Steuer abziehen lassen (maximal 4000 Euro). Dazu gehören nach Erlass des Finanzminsteriums auch Ausgaben für Winterdienst und Straßenreinigung sowie Dichtheitsprüfungen einer Abwasserleitung (Gz. IV C 8 - S 2296 b/ 07/ 10003: 008).
Mantelbogen, Zeile 68-69
Instandhaltungskosten
Vermieter können Instandhaltungskosten 2016 absetzen. Der Fiskus muss die Ausgaben über einen Zeitraum von ein bis fünf Jahre anerkennen, wenn sie in den ersten drei Jahren nach Kauf höchstens 15 Prozent der Gebäudekosten betragen. Altbaukäufer, die vermieten wollen, sollten mit einzelnen Sanierungen erst ab dem vierten Jahr nach Kauf beginnen, falls die Kosten über der 15-Prozent-Grenze liegen.
Anlage V, Zeile 39-40
Immobiliendarlehen
Im vergangenen Jahr gezahlte Zinsen für Immobilienkredite sind als Werbungskosten absetzbar. Wer eine vermietete Immobilie 2016 verkauft hat und mit dem Verkaufserlös das Darlehen nicht zurückzahlen konnte, darf die Zinsaufwendungen nach dem Verkauf weiter als Werbungskosten geltend machen. Voraussetzung: Der Verkaufserlös wurde komplett für die Darlehenstilgung eingesetzt.
Anlage V, Zeile 36
Leerstandskosten
Stand eine Immobilie, die 2016 vermietet werden sollte oder in Vorjahren schon vermietet war, ganz oder teilweise leer, können Eigentümer Werbungskosten für Vermarktungsbemühungen geltend machen. Absetzbar sind etwa Kosten für Mietinserate und Makler. Leerstandskosten sind auch mit anderweitig erzielten Mieterträgen oder Einkünften aus nicht selbstständiger Tätigkeit verrechenbar.
Anlage V, Zeile 47
Mietnomaden-Schäden
Hinterlassen Mieter die Wohnung nach dem Auszug in unbewohnbarem Zustand, können Vermieter ihren 2016 getragenen Aufwand für die Schadensbeseitigung als Werbungskosten absetzen. Dies ist auch in den ersten drei Jahren nach dem Kauf des Anwesens möglich. Und auch, wenn die Kosten mehr als 15 Prozent des Kaufpreises betragen, urteilte das Finanzgericht Düsseldorf (Az. 11 K 4274/13 E).
Anlage V, Zeile 39
Notrufdienst-Ausgaben
Wer in den eigenen vier Wänden oder als Bewohner eines Seniorenheims ein Notrufsystem installieren ließ und dafür 2016 monatliche Gebühren zahlen musste, kann die Ausgaben als haushaltsnahe Dienstleistung geltend machen, urteilte der Bundesfinanzhof (Az. VI R 18/14). Rechnungsbeträge bis zu 20 000 Euro sind zu 20 Prozent direkt von der Steuerschuld abziehbar (max. 4000 Euro).
Mantelbogen, Zeile 68-69
Photovoltaikanlagen
Wer 2016 eine Photovoltaikanlage gebaut und Strom ins Netz eingespeist hat, kann über den sogenannten Vorsteuerabzug viel Geld zurückholen. Voraussetzung: Der von der Anlage erzeugte Strom darf zu höchstens 90 Prozent privat verbraucht worden sein und die Umsatzsteuererklärung muss bis 31. Mai beim Finanzamt eingehen. Die Frist ist, anders als bei Einkommensteuererklärungen, nicht verlängerbar.
Mantelbogen (U-Steuer), Z. 61-90
Auf Seite 6: Kapitalanleger
Kapitalanleger
Abgeltungsteuer
Verluste aus abgeltungsteuerpflichtigem Kapitalvermögen sind mit positiven Kapitaleinkünften, die dem regulären Einkommensteuertarif unterliegen, verrechenbar, entschied kürzlich der BFH (Az. VIII R 11/14). Davon profitieren etwa Anleger, die im Jahr 2016 Zinsen aus Privatdarlehen an Familienangehörige erzielt und daneben Verluste aus anderem Kapitalvermögen realisiert haben.
Anlage KAP, Zeile 5, 7-11
Gold-Investments
Finanzämter müssen Gewinne aus dem Verkauf von Xetra-Gold und anderen Inhaberschuldverschreibungen, die Lieferansprüche auf physisches Gold pro Gramm verbriefen - sogenannte ETCs, nach einem Jahr Mindesthaltedauer steuerfrei stellen. Dagegen sind außerhalb der Jahresfrist realisierte Verluste nicht mehr verrechenbar (BMF-Schreiben, Gz. IV C 1 - S 2252/08/10004:017).
Anlage KAP, Zeile 5 und 9
Günstigerprüfung
Wer mit seiner Steuererklärung 2016 in der Anlage KAP die "Günstigerprüfung" beantragt, stellt sicher, dass der Fiskus bei Kapitalerträgen die für ihn vorteilhafteste Veranlagungsmethode ermittelt. Der Fiskus muss bei der Besteuerung von Zinsen, Dividenden und Kursgewinnen den persönlichen Grenzsteuersatz berücksichtigen, wenn dieser unter dem Abgeltungsteuersatz von 25 Prozent liegt.
Anlage KAP, Zeile 4
Riester-Rente
Im Veranlagungsjahr 2016 überwiesene Riester-Beiträge sind als Sonderausgaben abzugsfähig. Die exakten Beiträge und erhaltenen Zulagen müssen dazu in das Steuerformular eingetragen werden. Pro Jahr sind maximal 2100 Euro absetzbar. Weitere persönliche Angaben zum Riester-Vertrag sind nicht nötig. Die Zentrale Zulagenstelle für Altersvermögen übermittelt die Daten automatisch.
Anlage AV, Zeilen 6-24
Rürup-Rente
Für das Veranlagungsjahr 2016 können Rürup-Sparer 82 Prozent ihrer geleisteten Beitragszahlungen bis zur Höhe von 22 766 Euro (zusammen Veranlagte 45 532 Euro) absetzen. Damit können Selbstständige maximal 18 668 Euro ihrer Beitragszahlungen als Sonderausgabe beim Fiskus geltend machen. Zusammen veranlagte Partner haben hier den doppelten Steuerbonus, also 37 336 Euro.
Anlage Vorsorge Zeile 7