Der Werbeflächen-Vermarkter Ströer sucht Vorwürfe eines US-Investors zu entkräften und will sich gegen dessen Angriff auch juristisch wehren. Muddy Waters Capital habe in einem Bericht zu Ströer Dinge "bewusst irreführenderweise dargestellt und mit falschen Behauptungen und Unterstellungen vermengt", warf Ströer dem US-Investor am Freitag vor. Der Investor handle aus eigenem wirtschaftlichen Interesse, da er auf fallende Kurse bei Ströer gesetzt habe. Muddy Waters habe "ein fundamentales Eigeninteresse daran, mit falschen Behauptungen (...) den Aktienkurs von Ströer zu manipulieren und bei deutlich sinkenden Kursen signifikante Spekulations-Gewinne zu erzielen". Ströer werde "verschiedene rechtliche Maßnahmen" ergreifen und stehe bereits in Austausch mit der Finanzaufsicht BaFin.

Ströer sei gut ins Jahr 2016 gestartet, betonte das Unternehmen. Im ersten Quartal 2016 habe Ströer das Ziel eines organischen Wachstums von zehn Prozent mit 11,5 Prozent übertroffen. Der Start ins zweite Quartal schließe sich daran an.

Muddy Waters hatte in einem mehr als 60 Seiten starken Bericht massive Zweifel an der Bilanzierung und der Unternehmensführung von Ströer geäußert. So sei das Wachstum des Online-Geschäfts in den vergangenen zwei Jahren übertrieben dargestellt worden. Muddy Waters habe deshalb mit Leerverkäufen gegen die Aktie gewettet. Der Bericht hatte am Donnerstag der Ströer-Aktie den größten Kurssturz seit dem Börsengang vor sechs Jahren eingebrockt.

Reuters