Die Aktie des Lagertechnikspezialisten Jungheinrich testet ihre alten Höchststände bei 56 Euro. Dieses Kursniveau könnte schnell und deutlich übertroffen werden. Das Unternehmen hatte für das laufende Jahr eine eher verhaltene Prognose abgegeben. Demnach würden die Erlöse nur leicht zunehmen und der Gewinn könnte sogar stagnieren. Diese Erwartung dürfte sich allerdings als viel zu konservativ erweisen, wie schon die nächsten Quartale zeigen werden. In den ersten Monaten liegen die Hamburger jedenfalls klar über den eigenen Erwartungen. Die Kapazitäten sind voll ausgelastet. Jungheinrich profitiert vor allem von der besseren Wirtschaftsentwicklung in Europa. Zudem dürfte das Unternehmen durch den anhaltenden Ausbau des Onlinehandels weitere Aufträge verbuchen können. Die Bilanz ist tadellos. Werden Bilanzkennzahlen berücksichtigt, ist die Aktie günstiger als die von Konkurrent Kion. LA
Take-Two Interactive: Goldesel im Spieleland
Ein KGV, das sich von 7,3 auf möglicherweise 21 verschlechtert, stellt für ein Unternehmen nicht die beste aller Nachrichten dar. Wenn aber das Management bei einer Marktkapitalisierung von 1,5 Milliarden Euro auf einem Cashbestand von 720 Millionen Euro sitzt, relativiert sich einiges. Ein solches Szenario präsentiert sich derzeit für den Spielehersteller Take- Two Interactive Software. Die Macher von Blockbustern wie "Grand Theft Auto" dürften laut dem Analysehaus MKM Partners einen großen Teil des Cashbestands "in Dividenden oder Aktienrückkaufprogramme stecken", womit man allfällige Kursschwächen aufgrund des erwarteten Gewinnrückgangs wettmachen würde. Die Frage ist nur, ob die teils pessimistischen Analysteneinschätzungen überhaupt zutreffen. Denn mit "Evolve" hat man einen schnellen, vielversprechenden Multiplayer-Shooter zugekauft, der im Herbst online gehen soll. Spekulativ kaufen. WEI
SKW Stahl-Metallurgie: Rückkehr in die schwarzen Zahlen?
Hohe Investitionen in den Ausbau der Kapazitäten waren die großen Themen von SKW Stahl-Metallurgie in den vergangenen Jahren. Weil gleichzeitig die Schulden stiegen und sich die Stahlmärkte, die SKW beispielsweise mit Fülldrähten beliefert, schwach entwickelten, mussten die Münchner restrukturieren. Sonderabschreibungen führten zu einem Nettoverlust und zum Ausfall der Dividende. Allerdings konnte SKW die Verschuldung abbauen. Das ist ein Zeichen, dass es operativ besser lief, als es die Nettozahlen zum Ausdruck bringen. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass 2014 wieder schwarze Zahlen erreicht werden. Ziehen auch die Stahlmärkte an, können die Gewinne sogar deutlich steigen - spekulativere Anleger setzen darauf. SKW wird bei einem Umsatz von fast 350 Millionen nur mit 74 Millionen Euro bewertet. Das ist sehr wenig angesichts eines Ergebnispotenzials von weit mehr als 20 Millionen Euro. LA
Semperit: Mit höheren Margen zu neuen Bestmarken
Mit seinem Zahlenwerk für 2013 hat Semperit die Börsianer begeistert. Zum Umsatzplus von 9,4 Prozent auf 906,3 Millionen Euro trugen die beiden Zielmärkte Industrie und Medizin in gleicher Weise bei. Das breite Produktportfolio umfasst Operationshandschuhe, Transportbänder, Industrieschläuche und Seilbahnringe. Unterm Strich verdiente die in vier Geschäftseinheiten gegliederte Holding mit Hauptsitz in Wien 54,9 Millionen Euro. Das entspricht einem Plus von 18,8 Prozent. Die operative Marge erreichte mit 9,7 Prozent einen neuen Rekordwert in der 190-jährigen Firmengeschichte. An die Aktionäre will die Konzernleitung neben der von 80 auf 90 Cent erhöhten Dividende zum Firmenjubiläum eine Extradividende von 30 Cent je Aktie ausschütten. Zugleich bietet der Mix aus gesenkten Herstellungskosten und höherer Kapazitätsauslastung weiteres Steigerungspotenzial für die Margen - und für den Kurs. SRI