Operativ fuhr der Konzern im ersten Quartal einen um Sondereffekte bereinigten Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 333 Millionen Euro ein - ein Minus von 26 Prozent.
Kerkhoff hob hervor, dass der Mischkonzern mit rund 160.000 Beschäftigten beim Auftragseingang und beim Umsatz zulegen konnte. Auch der Überschuss sei mit 145 Millionen Euro höher ausgefallen als im Vorjahr. Damals war das Ergebnis durch die Steuerreform in USA belastet worden. Kerkhoff hatte allerdings bereits auf der Hauptversammlung am 1. Februar die Anleger auch auf Einbußen vorbereitet. Das bereinigte Ebit sei zum Auftakt des Geschäftsjahres "erwartungsgemäß unter dem hohen Wert des Vorjahres" ausgefallen, bekräftigte er nun.
ERGEBNIS DER STAHLSPARTE BRICHT EIN
Das Geschäft mit Autoteilen schwächelte ebenso wie der seit Jahren kriselnde Anlagenbau, der mit einem Fehlbetrag von 13 Millionen Euro in die Verlustzone rutschte. Das Ergebnis im Werkstoffhandel schmolz mit 22 Millionen Euro auf weniger als die Hälfte zusammen und selbst die lukrative Aufzugssparte fuhr mit 204 Millionen Euro 16 Millionen Euro weniger als zuvor ein. Die Stahlsparte, die in ein Joint Venture mit Tata Steel abgestoßen werden soll, kam gerade noch auf ein operatives Ergebnis von 38 Millionen Euro. Vor Jahresfrist war es mehr als viermal soviel gewesen. Sie hatte im Herbst mit Lieferschwierigkeiten wegen des Rhein-Niedrigwassers zu kämpfen.
Kerkhoff kündigte an, dass bei den neuen Unternehmen - eines für Werkstoffe und eines für Industriegüter - die Verwaltung gestrafft und die Zahl der Vorstandsressorts auf je drei begrenzt wird. "Die bisherige Matrixstruktur wird aufgelöst. Künftig wird es neben den Geschäftsbereichen auf Headquarter-Ebene keine Regionalstruktur geben." Investoren hatten immer wieder die hohen Verwaltungskosten kritisiert. Im Geschäftsjahr 2020/2021 sollen diese für beide Unternehmen insgesamt bei unter 300 Millionen Euro liegen, nach zuletzt rund 380 Millionen Euro.
rtr