Der japanische Hersteller verkaufte im vergangenen Jahr rund um den Globus 9,98 Millionen Fahrzeuge, wie Toyota am Donnerstag mitteilte. Das waren nicht nur zwei Prozent mehr als im Jahr zuvor, sondern auch mehr als die Opel-Mutter General Motors und Volkswagen jeweils abgesetzt haben. Beide haben es ebenfalls auf die begehrte Krone in der Weltliga der Autobauer abgesehen. Die Rivalen konnten zuletzt die Distanz zu den Japanern etwas verringern.

GM setzte 2013 weltweit 9,71 Millionen Wagen ab. Damit lagen die Amerikaner gleichauf mit Europas größtem Autobauer Volkswagen, der einschließlich seiner Lkw-Töchter MAN und Scania auf mehr als 9,7 Millionen Fahrzeuge kam. Der Wolfsburger Konzern hat sich vorgenommen, bis 2018 an der gesamten Konkurrenz vorbeizuziehen und auf Platz 1 in der Autoindustrie vorzurücken. Allerdings kämpft VW mit Problemen in den USA - dem zweitgrößten Pkw-Markt der Welt. In China, dem größten Automarkt, schnitten die Wolfsburger zuletzt glänzend ab.

Toyota litt in der Vergangenheit dagegen unter dem politischen Streit zwischen Japan und China um eine unbewohnte Inselgruppe. Der Groll der beiden Nationen aufeinander ging so weit, dass in China lange weniger Autos japanischer Konzerne verkauft wurden. 2013 erholte sich die Nachfrage nach Fahrzeugen aus Japan - zum Nachteil des südkoreanischen Herstellers Hyundai. Weil dessen Geschäfte auch in den USA und Europa schlechter liefen, ging der Hyundai-Umsatz im Schlussquartal zurück.

Der Dreikampf der weltgrößten Autobauer wird nach Ansicht von Experten in China entschieden. Denn während in Europa auch nach einem Ende der Absatz-Krise die Verkaufszahlen nicht rasant wachsen dürften, treibt in dem asiatischen Boomland der Hunger der aufsteigenden Mittelschicht nach Mobilität und Statussymbolen die Umsätze der gesamten Branche an. Das Rennen um den Spitzenplatz bleibt knapp. Die Japaner wollen ihren weltweiten Absatz 2014 um vier Prozent auf 10,32 Millionen Fahrzeuge steigern. Davon sollen auf die Marke Toyota 9,28 Millionen entfallen, etwa 870.000 Fahrzeuge auf Daihatsu und rund 180.000 auf Hino.

Analyst Frank Schwope von der NordLB schätzt, dass Toyota damit erneut die Führungsposition verteidigen wird, während VW auf 10,1 Millionen verkaufte Fahrzeuge und GM auf 10,0 Millionen kommen dürfte. "Allerdings ist der Titel des größten Automobilherstellers eine Momentaufnahme beziehungsweise eine Neverending-Story." Viel wichtiger als reine Größe sei die Rentabilität der Konzerne und ihre Bereitschaft zu Kooperationen, schreibt Schwope in einer Analyse. Toyota war bereits von 2008 bis 2010 größter Autobauer der Welt. 2011 geriet der Hersteller wegen der Naturkatastrophen in Japan und Thailand ins Hintertreffen und kämpfte sich schließlich 2012 zurück an die Weltspitze.

Reuters