Toyota und VW setzen darauf, mit ihren Partnern auch bei selbstfahrenden Autos in die Spur zu kommen. Autobauer stehen unter Druck von Technologie-Riesen wie Apple oder Google, die bei der digitalen Vernetzung von Fahrzeugen den Takt vorgeben.

Toyota und Uber schlossen eine Vereinbarung, mit der Uber-Fahrer Autos bei Toyota leasen und ihre Ratenzahlungen mit Chauffeur-Einnahmen verrechnen können. Darüber hinaus sei auch der Austausch technischer Kenntnisse und die gemeinsame Beschleunigung der Entwicklung von Zukunftstechnologien geplant. Beide Konzerne arbeiten an selbstfahrenden Autos und anderen Mobilitätssystemen. So will Toyota bis 2020 eine Milliarde Dollar in die Entwicklung von Künstlicher Intelligenz und Roboter-Technologie für selbstfahrende Autos stecken.

Uber vermittelt per Smartphone-App zahlungswillige Mitfahrer an Privatpersonen und ist nach eigenen Angaben in mehr als 450 Städten aktiv. Das traditionelle Taxi-Gewerbe läuft Sturm gegen die neue Konkurrenz aus Kalifornien, die nicht zuletzt deshalb in zahlreichen Ländern mit juristischen Hürden zu kämpfen hat.

Der neue Volkswagen-Partner Gett setzt dem deutschen Konzern zufolge auf ein Geschäftsmodell, bei dem ausschließlich Fahrer mit offizieller Lizenz für die Personenbeförderung zum Einsatz kommen. Die früher unter dem Namen GetTaxi bekannte Firma ist demnach weltweit in mehr als 60 Städten aktiv und gehört zu den wachstumsstärksten Vermittlern von Chauffeurdiensten auf Abruf. VW bezeichnet den Einstieg als "ersten Meilenstein auf dem Weg zu ganzheitlichen Mobilitätslösungen". Die zuletzt in der Abgasaffäre stark unter Druck geratenen Wolfsburger haben als Ziel ausgegeben, bis 2025 einen substanziellen Teil ihres Umsatzes mit derartigen Geschäftsmodellen zu erwirtschaften.

Firmen wie Uber und Technologie-Vorreiter wie Google oder Apple haben mit ihren Projekten für automatisiertes Fahren massiv Investitionsgeld an Land ziehen können. Die Perspektive, diese Unternehmen könnten mit digital gesteuerten Chauffeur-Netzen die Zukunft der Mobilität bestimmen, hat die Autobranche aufgeschreckt und neue Partnerschaften geschaffen. So war unlängst bereits General Motors mit 500 Millionen Dollar beim Uber-Rivalen Lyft eingestiegen.

Reuters