"Mit Niki Lauda verliert Österreich eine seiner herausragendsten Persönlichkeiten." Er sei ein Vorbild für Mut, Disziplin und Geradlinigkeit. Lauda, der auch passionierter Unternehmer in der Luftfahrt war, dürfte den meisten Motorsport-Fans als Rennfahrer in Erinnerung bleiben. "Für immer in unseren Herzen, für immer unsterblich in unserer Geschichte", erklärte die Formel 1.

Lauda hatte zuletzt mehr und mehr mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Im Sommer vergangenen Jahres musste er sich einer Lungentransplantation unterziehen, wohl eine Spätfolge der Verätzungen nach seinem schweren Unfall 1976. In den vergangenen zehn Monaten wich die Familie nach eigenen Angaben nicht mehr von seiner Seite, zuletzt in der Universitätsklinik in Zürich. Er starb am Montagabend. "Wir haben mit ihm gelacht, geweint, gehofft und gelitten, aber schlussendlich verließen Niki gestern seine Kräfte", erklärte die Familie. Viele Weggefährten, Sportler und Bewunderer würdigten vor allem Laudas Qualitäten als Stehaufmännchen, der sich von Rückschlägen nicht entmutigen ließ. "Ein ganz Großer und Schillernder, ein Idol und ehrgeiziger Kämpfer, der nie aufgegeben hat, ist von uns gegangen", sagte Österreichs Präsident Alexander Van der Bellen.

"EIN TRAURIGER TAG FÜR DIE FORMEL 1"

Lauda wurde drei Mal Formel-1-Weltmeister: 1975, 1977 und nach einem Comeback 1984. Bei einem schweren Unfall auf dem Nürburgring entkam er 1976 nur knapp dem Flammentod. Er erlitt schwere Verbrennungen auch an der Kopfhaut und trug seitdem in der Öffentlichkeit stets eine rote Kappe, die zu seinem Markenzeichen wurde. "Niki wird für immer in unseren Herzen sein und fest verankert in unserer Geschichte", erklärte sein ehemaliger Rennstall McLaren. Auch Laudas früherer Arbeitgeber Ferrari betonte: "Heute ist ein trauriger Tag für die Formel 1." Der ehemalige deutsche Formel-1-Weltmeister Nico Rosberg twitterte an Lauda gerichtet: "Ich und deine 100 Millionen Fans, denen du in deinem Leben auch so viel Ermutigung gegeben hast, in schweren Zeiten nicht aufzugeben, denken ganz stark an dich und deine Familie." Auch Tennis-Idol Boris Becker kondolierte: "Ruhe in Frieden Niki."

Nachdem Lauda den Rennsport mit den Worten "Ich will nicht mehr im Kreis fahren" vorübergehend an den Nagel gehängt hatte, widmete er sich seiner zweiten Leidenschaft, der Fliegerei. Seine erste eigene Fluglinie, Lauda Air, gründete er Ende der 70er Jahre. Die Airline schrieb teils hohe Verluste. Lauda verkaufte sie daraufhin schrittweise an die damals staatliche Austrian Airlines (AUA). Nachdem Lauda zwischenzeitlich in die Formel 1 zurückgekehrt war, machte er 2003 aus der insolventen Aero Lloyd die Fluglinie Niki. Schon bald holte er Air Berlin als Teilhaber an Bord und stieg 2011 ganz aus. Nach der Pleite von Air Berlin übernahm er das Ruder bei Niki aber 2018 erneut und brachte das Unternehmen unter dem Namen Laudamotion an den Start. Wenig später holte er den irischen Billigflieger Ryanair als neuen Anteilseigner ins Boot.

Dem Rennsport blieb Lauda verbunden. Bis zuletzt war er Aufsichtsratschef des Formel-1-Teams von Mercedes und hielt zehn Prozent der Anteile an dem Rennstall.

rtr