Die TUI-Aktie hat sich nach einem Tief im April wieder nach oben gearbeitet. Aber bleibt das auch nach den neuen Geschäftszahlen so? Eine Sache dürfte Anlegern jetzt Sorgen machen.
Am Mittwochmorgen lag das Minus der TUI-Aktie schon bei fast sechs Prozent. Das Papier kämpft nach den Zahlen für das zweite Geschäftsquartal mit einem Kurs von um die 7,1 Euro um die Marke von sieben Euro und die 200-Tage-Linie, die knapp darüber verläuft. Fällt die Aktie unter den gleitenden Durchschnitt, könnten sich weitere Verluste anschließen und die Anfang April gestartete Erholungs-Rallye nach einem Tief bei 5,36 Euro könnte ins Stocken geraten.
Geschäftszahlen von TUI fallen gemischt aus
Der späte Ostertermin verschiebt das Geschäft des Reisekonzerns TUI in diesem Jahr nach hinten. Einerseits fehlten dem Konzern im Winterhalbjahr Umsatz und Gewinn aus den Osterurlauben. Andererseits buchten die Menschen ihre Reisen für den Sommer später als sonst, wie der Reisekonzern am Mittwoch in Hannover mitteilte. Dennoch konnte TUI den saisontypischen Verlust in den Monaten Oktober bis März verringern. Für das Geschäftsjahr bis Ende September sieht Vorstandschef Sebastian Ebel das Unternehmen dank höherer Reisepreise auf Kurs zu seinen Zielen.
Im Winterhalbjahr erzielte TUI einen Umsatz von knapp 8,6 Milliarden Euro und damit fast acht Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Der um Sondereffekte bereinigte operative Verlust (bereinigtes Ebit) schrumpfte um 15 Prozent auf 156 Millionen Euro, obwohl das zweite Geschäftsquartal wegen des fehlenden Ostergeschäfts schwächer ausfiel. Unter dem Strich entfiel auf die Aktionäre in den sechs Monaten ein Verlust von knapp 392 Millionen Euro, sechs Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Für das laufende Geschäftsjahr peilt Ebel weiterhin ein Umsatzplus von 5 bis 10 Prozent an. Der bereinigte operative Gewinn soll um 7 bis 10 Prozent steigen.
Das sagt Bernstein zur TUI-Aktie
Das US-Analysehaus Bernstein Research hat unterdessen die Einstufung für TUI nach Zahlen auf "Market-Perform" mit einem Kursziel von 7,90 Euro belassen. Die wichtigste Erkenntnis für Analyst Peter Clark sind die Buchungen für die Sommersaison, die leicht rückläufig vermeldet wurden. Wie er in einer am Dienstag vorliegenden Studie schrieb, sei dies eine Wende im Vergleich zu den im Februar veröffentlichten Resultaten. Bessere Nachrichten von On The Beach aus Großbritannien suggerierten Marktanteilsverluste bei TUI. Der deutsche Reiseveranstalter wolle schließlich seine Marge verteidigen.
Insgesamt stimmt bei TUI derzeit also noch die Richtung, Anleger sollten das Papier aber lieber noch etwas weiter beobachten.
Enthält Material von dpa-AFX
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