Warum hier zwei Comebacks mit völlig unterschiedlichen Motoren laufen – und was Anleger JETZT wissen müssen! Outperformer gegenüber dem MDAX!

AUTO1 zündet den Turbo

Es ist der wohl spektakulärste Rebound, den der europäische Autohandel je gesehen hat: AUTO1, der digitale Gebrauchtwagen-Gigant, meldet sich mit einem Quartalsergebnis zurück, das nicht nur beeindruckt, sondern die Branche in Staunen versetzt. Innerhalb weniger Monate hat sich das einstige Sorgenkind in einen Highflyer verwandelt – und jetzt nehmen die Analysten das Wort "Turnaround-Wunder" in den Mund.

JPMorgan mit Paukenschlag

Die US-Großbank JPMorgan macht Ernst: Sie hebt das Kursziel für AUTO1 von 30 auf 35 Euro an und bleibt bei ihrer „Overweight“-Bewertung. Der Grund? Eine Kombination aus starken Q2-Zahlen, massiven Volumensteigerungen und einer rasant steigenden Profitabilität. Besonders die Finanzprodukte – lange unterschätzt – entwickeln sich zum wahren Ergebnistreiber. Die EBITDA-Prognosen für die Jahre 2025 bis 2027 wurden um bis zu 4 % nach oben geschraubt.

Und es kommt noch besser: Im sogenannten Blue-Sky-Szenario sehen die JPMorgan-Strategen sogar ein Kursziel von 60 Euro – bei einem Marktanteil von 6,5 % und einer EBITDA-Marge von 6 %. "Nicht unrealistisch", wie es heißt, denn AUTO1 wachse mit hoher operativer Hebelwirkung und genieße immer stärkere Skalenvorteile.

Deutsche Bank, RBC und Metzler stimmen ein

Auch andere Analystenhäuser stimmen in den Optimismus-Chor ein:

Deutsche Bank hebt das Kursziel auf 32 Euro an und lobt die wachsende Zahl an Abgabestellen sowie den steigenden Marktanteil.

RBC Capital überrascht mit einer massiven Zielerhöhung von 14 auf 30 Euro. Analyst Wassachon Udomsilpa spricht von gestiegener Rentabilität und einem "attraktiven Bewertungsniveau".

Bankhaus Metzler nennt AUTO1 sogar "Top-Player im digitalen Gebrauchtwagenhandel" und sieht in der Skalierbarkeit des Modells enormes Potenzial. Ziel: 30 Euro.

Wachstumszahlen sprechen für sich

Die nackten Zahlen lassen aufhorchen: Im zweiten Quartal 2025 legte AUTO1 bei den Umsätzen um 30 % auf rund 2 Milliarden Euro zu. Der Absatz stieg auf 200.000 Fahrzeuge, der Bruttogewinn kletterte auf 231,2 Millionen Euro, und das bereinigte EBITDA verdoppelte sich nahezu auf 42 Millionen Euro.

Die Prognose wurde erneut angehoben: Für das Gesamtjahr werden nun bis zu 817.000 verkaufte Fahrzeuge, ein Bruttogewinn von 940 Millionen Euro und ein EBITDA von bis zu 190 Millionen Euro erwartet. Kein Wunder, dass die Aktie seit Jahresbeginn um fast +70 % zulegen konnte. Am Montag ging es erneut um 3,1 % auf 27,20 Euro nach oben – AUTO1 zählte zu den Top-Performern im MDAX. AUTO1 profitiert nicht nur vom eigenen Effizienzschub, sondern auch vom strategischen Versagen der klassischen Autohersteller. Während Volkswagen, Mercedes & Co. mit US-Zöllen, schwacher Nachfrage und teurem Umbau kämpfen, sammelt AUTO1 in einem fragmentierten Markt still und leise Marktanteile ein.


Die Risiken? Klar, der Gebrauchtwagenmarkt bleibt zyklisch. Doch AUTO1 ist digital, effizient und international – das unterscheidet das Unternehmen von klassischen Autohäusern.

Schott Pharma: Glas mit Klasse

Während Auto1 den Turbo zündet, kämpft Schott Pharma mit doppeltem Kursverlauf: Rücksetzer wegen vorsichtiger Umsatzprognose, aber Lob für überraschend starke Margenentwicklung. Ein Fall für selektive Anleger – und für Analysten, die zwischen den Zeilen lesen.

Zahlen mit zwei Gesichtern

Im dritten Quartal 2025 erzielte der Pharmazulieferer einen währungsbereinigten Umsatzanstieg von 3 % auf 261 Millionen Euro, blieb damit aber leicht hinter den Erwartungen zurück. Positiver fiel dagegen das EBITDA aus: 83 Millionen Euro, ein Plus von 11 % – die Marge kletterte von 29,4 % auf 32,4 %. Vor allem margenstarke Produkte wie sterile Karpulen und Spezialfläschchen sorgten für Rückenwind.

Umsatzprognose gesenkt – aber Margen angehoben

Für das laufende Geschäftsjahr erwartet Schott nun ein Umsatzwachstum von rund 6 % – zuvor waren 6 bis 9 % in Aussicht gestellt worden. Die EBITDA-Marge soll jedoch von 26,9 % auf 28 % steigen. Grund: operative Effizienz und ein profitabler Produktmix.

Analysten bleiben zuversichtlich

Deutsche Bank: „Buy“, Kursziel 31 Euro – trotz Umsatzdämpfer sei die Gewinnentwicklung überzeugend.

UBS: „Buy“, Kursziel 29,20 Euro – Analyst Olivier Calvet lobt insbesondere den Produktmix und den Anlauf neuer Spritzenlinien.

Börse reagiert nervös – doch Experten bleiben ruhig

Zwar rutschte die Aktie kurzfristig um gut 4 % ab, konnte sich jedoch im Tagesverlauf deutlich erholen und notierte am Nachmittag bereits wieder im Plus. Seit Jahresbeginn liegt das Papier nur leicht im Minus, doch aus charttechnischer Sicht könnte eine Stabilisierung über der 25-Euro-Marke frische Impulse liefern.

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