Wenn es an der Börse kriselt, sind es die defensiven Werte, die in den Fokus rücken. Neben dem Pharmabereich gelten vor allem Unternehmen aus dem Nahrungsmittel- und Konsumbereich als defensiv. Sie versprechen ein solides Geschäft bei beständigen Gewinnen. Unilever geht sogar noch einen Schritt weiter. Der Konsumriese verspricht Wachstum ohne schlechtes Gewissen.

Der niederländisch-britische Konsumriese hat 2010 einen Masterplan aufgestellt. Unilever will den Umsatz verdoppeln, gleichzeitig den ökologischen Fußabdruck halbieren und den sozialen Einfluss steigern. Hinter dem Plan steht Paul Polmann. Der Niederländer übernahm 2009 den Vorsitz und verordnete dem angestaubten Unternehmen eine Wachstumsmentalität. Für seine Initiativen wurde Polmann vergangenes Jahr mit dem "Champion of the Earth Award 2015" in der Kategorie Unternehmerische Visionen ausgezeichnet.

Der Plan hilft Geld zu sparen, Risiken zu minimieren und Innovationen voranzutreiben. Insgesamt hat der Nachhaltigkeitsplan seit 2010 zu Kostensenkungen von über 400 Millionen Euro bei der Produktion geführt. 2014 stammte die Hälfte aller Rohstoffe, die der Konzern zu Nahrungs- und Reinigungsmitteln oder Kosmetik verarbeitet aus nachhaltigem Anbau. Drei Viertel aller Fabriken produzieren keinen Abfall mehr und in Europa bezieht Unilever sämtliche Energie nur noch aus umweltfreundlichen Quellen. Zur Strategie gehörte auch, die 1600 mehr oder weniger populären Marken auf 400 starke Marken zu reduzieren. Dazu zählen beispielsweise Knorr-Suppen, die Eiscreme-Marke Ben & Jerry´s oder die Körperpflegeserie Dove. Letztere zählen zu den "Sustainable living brands": Die Milch für das Eis kommt von glücklichen Kühen und das Dove-Deo ist ohne Aluminiumsalze. Der Umsatz in der Kategorie ökologisch einwandfrei wächst doppelt so schnell wie der Rest des Geschäfts.

Die Wachstumsmentalität hat sich auch beim Aktienkurs niedergeschlagen. Im vergangenen Jahr legte der Kurs um rund 15 Prozent an Wert zu. Auf Sicht der vergangenen drei Jahre beläuft sich das Kursplus auf 66 Prozent. Polman bestätigte zuletzt den Ausblick für 2015 und rechnet für das gesamte Geschäftsjahr mit einem Wachstum am oberen Ende der Spanne von zwei bis vier Prozent. Bei der operativen Marge peilt Unilever nach 14,1 Prozent in 2014 jetzt 14,5 Prozent an. Weil die Aktie vergleichsweise günstig bewertet ist, ist Unilever für die Analystin der US-Bank JP Morgan der Top-Pick aus der Branche.

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Aktuell hat der Aktienkurs unter der allgemeinen Börsenschwäche von seinem Jahreshoch bei über 42 Euro bis auf rund 38 Euro nachgegeben. Eine gute Einstiegschance für spekulative Anleger. Kommenden Dienstag, den 19. Januar, gibt das Unternehmen die Zahlen zum vierten Quartal, sowie die Jahreszahlen für 2015 bekannt. Denkbar ist, dass Unilever wie schon bei den letzten Quartalszahlen, erneut die Analystenschätzungen übertrifft.

Stand 14. Jan 18.30 Uhr

Basiswert Unilever

Produkt Klassischer Call

WKN HU2RTW

Emittent HypoVereinsbank

Laufzeit 14.12.2016

Basispreis 36 Euro

Kurs des Calls 0,43 Euro

Omega 5,1

Aufgeld 7,01 %

Break Even 40,15 Euro