Durch die Verstaatlichung des Energiekonzerns Uniper geraten die Aktien des Unternehmens heute nochmal massiv unter Druck. Aktuell steht ein Minus von 32 Prozent zubuche. Was für Anleger jetzt wichtig ist.
"Letztlich nimmt der Bund quasi 99 Prozent zu 1,70 Euro - für die Bestandsaktionäre wird da kaum was übrig bleiben", sagte ein Händler der Nachrichtenagentur Reuters. Zudem sei davon die Rede, dass Minderheitsaktionäre zu einem Preis von 1,70 Euro aus der Uniper Aktie herausgedrängt werden könnten.
Verstaatlichung von Uniper
Nach der Meldung vom heutigen Morgen, der Bund werde Uniper verstaatlichen, war die Aktie in der Spitze um fast 40 Prozent eingebrochen. Seit Ende des vergangenen Jahres beläuft sich das Minus bei dem Papier somit auf rund 93 Prozent. Anleger stehen also vor einem Scherbenhaufen.
"Die Probleme haben sich noch einmal deutlich verschärft", sagte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck am Mittwoch. Deswegen habe man sich dazu entschieden, 99 Prozent der Anteile an Uniper zu übernehmen. Diese stammen größtenteils vom bisherigen finnischen Mutterkonzern Fortum. Insgesamt wird der Bund Milliarden in Uniper pumpen, um den Konzern am Leben zu erhalten. Wie die Geschichte für den Steuerzahler ausgeht, steht noch in den Sternen.
Uniper und das Problem mit der Gas-Umlage
Um die Gasumlage ist ein Streit zwischen Finanzminister Lindner und Wirtschaftsminister Habeck entbrannt. Denn es gibt ein Problem: Es ist noch nicht geklärt, was mit der Gasumlage passiert. Theoretisch würde auch Uniper im Staatsbesitz davon profitieren, doch ob dies erlaubt ist, steht noch in den Sternen. Eine Klärung dieses Sachverhalts dürfte Monate in Anspruch nehmen.
Für Anleger dürfte das Kapitel Uniper vorerst leider geschlossen sein. BÖRSE ONLINE rät seit dem Frühling dazu, die Aktie von Uniper zu verkaufen.
Freuen dürfen sich dagegen Anleger der finnischen Fortum. Denn der Bund übernimmt für insgesamt 480 Millionen Euro die Anteile der Finnen an Uniper und daraufhin legen die Papiere den Fortum um fast zehn Prozent zu.