Kommendes Jahr sollen die nach dem Spin-Off im September 2016 verblieben Anteile von 47 Prozent den Besitzer wechseln. Gerüchte, dass E.on die Investmentbank Goldman Sachs mit dem Verkauf betraut hat und dass der finnische Anbieter Fortum bereits mit E.on Gespräche führe, befeuerten den Aktienkurs. Am Mittwoch stieg die Uniper-Aktie um rund acht Prozent.

Wichtiger Treiber: Einem Bericht der Nachrichtenagentur "Bloomberg" zufolge ist Fortum an den vollständigen 47 Prozent von E.on interessiert. Dann müsste Fortum auch den übrigen Aktionären eine Offerte unterbreiten. Derzeit ist Uniper mehr als sechs Milliarden Euro wert. Ein Angebot an die Aktionäre könnte den Preis auf bis zu 7,6 Milliarden Euro in die Höhe schrauben, schreiben die Analysten von Jefferies.

Auch der tschechische Energiekonzern EPH soll Interesse angemeldet haben. Insidern zufolge ist jedoch auch eine Platzierung der restlichen E.on-Anteile eine Option, die Goldman Sachs prüfen soll.

Damit entwickelt sich das Unternehmen, durch das sich E.on die schmutzigen Energiequellen Gas und Kohle vom Hals geschafft hat, zum Spekulationsobjekt. Um mehr als 70 Prozent ist der Aktienkurs seit dem Börsengang bereits gestiegen und notiert deutlich über der Erneuerbaren-Energien-Mutter E.on.

Die Wertentwicklung kommt auch E.on zugute. Die Kapitalausstattung des Essener Konzerns ist knapp und der Schuldenberg groß. Zudem sind die Atomkraftwerke im Mutterkonzern verblieben - und damit auch die Kosten für den Rückbau.

Auf Seite zwei: Einschätzung der Redaktion

Einschätzung der Redaktion



Als Übernahmeziel ist Uniper offensichtlich gefragt. Und genau das dürfte den Aktienkurs beflügeln. Die Prognose für das laufende Geschäftsjahr ist hingegen kein Argument für ein Investment. Das operative Ergebnis stieg zwar 2016 von 0,8 auf 1,4 Milliarden Euro an. Aber für das laufende Jahr rechnet Uniper mit einem Verlust. Das dürfte die Dividende von 0,55 Cent für 2016 im kommenden Jahr schmälern.

Empfehlung: Kaufen.
Zielkurs: 21,00 Euro
Stoppkurs: 16,70 Euro