Seit Langem zählt der DWS Vermögensbildungsfonds I bei deutschen Anlegern zu den beliebtesten Aktienfonds. Viele Jahre lenkte Klaus Kaldemorgen den DWS I, wie er in- tern genannt wird. Seit 2013 ist André Köttner für den Klassiker verantwortlich. Köttner ist ein Stockpicker, der nicht primär auf Konjunktur und Zinsen achtet, sondern sich vor allem Stärken und Schwächen der einzelnen Unternehmen anschaut. Den Anlagestil hat er schon bei Union Investment entwickelt, wo er von 2007 bis 2012 den UniGlobal managte, einen anderen Klassiker für globale Aktien.
Beim DWS I investiert der studierte Mathematiker und Physiker in Qualitätstitel von Unternehmen wie Alphabet, Microsoft und Nestlé, die gering verschuldet sind. "Bei der Ver- schuldung wenden wir seit dem Ausbruch der Corona-Krise nun noch strengere Kriterien an", sagt Köttner. Im Portfolio hält er überwiegend innovative Technologiewerte, weil dort wenige Anbieter auf viele Kunden treffen, was die Eintrittsbarrieren für Wettbewerber erhöhe.
Zudem mag er defensive Gesundheits- und Konsumwerte, da diese stabile Cashflows erzielen. Auf Energie- und Rohstofftitel verzichtet er weitgehend, weil sie unter fallenden Öl- und Rohstoffpreisen leiden könnten. Mit dem Ansatz erzielte Köttner in den vergangenen vier Jahren eine gute Mischung aus hoher Rendite und vertretbarem Risiko, sodass €uro am Sonntag den Fonds auf Note 2 hochstuft.
Zwei populäre iShares-ETFs wurden dagegen auf Note 3 herabgestuft. Dies gilt zum einen für den 4,4 Milliarden Euro großen iShares Core Euro Stoxx 50 ETF, zum anderen für den sechs Milliarden Euro schweren iShares Core MSCI Europe ETF. Demnach haben sich aktiv gemanagte Aktienfonds für die Eurozone und Europa in den vergangenen vier Jahren besser entwickelt als die beiden wichtigsten Indizes und ETFs für diese Anlageregionen. In den Herabstufungen kann man eine Rückkehr zum Normalzustand beziehungsweise eine Schwankung innerhalb der normalen Bandbreiten sehen. Denn die typische FondsNote für einen ETF sollte nicht die 1 oder 5 sein, sondern die 2, 3 oder 4.