In der zweiten Runde führte der ehemalige Politiker und heutige BlackRock (Deutschland) Chairman Friedrich Merz aus, dass man die künftige Präsidentschaft Trumps in den USA unter Umständen auch weniger pessimistisch beurteilen könnte als dies derzeit weithin der Fall ist. Spannend, so Merz, der auch Vorsitzender der deutsch-amerikanischen Gesellschaft "Atlantikbrücke" ist, werde es nun sein, zu beobachten, mit welchen Mitarbeitern sich Trump im nächsten Schritt in seinem Team umgebe. Angesichts des Umstands, dass sich mit der Wahl Trumps auch für Deutschland weitreichende Konsequenzen bezüglich der Außen-, Sicherheits-, Wirtschafts- und Finanzpolitik verbinden, unterstrich Merz, wie wenig hilfreich es sein werde, die neue Faktenlage einfach zu ignorieren. Beispielhaft nannte er das Verhältnis zu Russland, - sieht er in Trump und Putin doch einen ähnlichen Typus. Beschließen die Europäer mit den USA nicht schleunigst eine gemeinsame Russland-Politik, besteht die Gefahr, dass sie andernfalls nur als Zaungäste fungieren. An anderer Stelle auf mögliche Kettenreaktionen angesprochen, mahnte Merz: "Wenn Donald Trump US-Präsident wird, kann Marie Le Pen in Frankreich auch Präsidentin werden".
Alles in allem könnte der eine oder andere der 180 Gäste des Galadiners ebenso wie ich als Veranstalter am Ende des Abends an das bekannte Gelassenheitsgebet erinnert gewesen sein. Wie heißt es dort doch so schön:
"Herr, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann. Und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden".
Björn Drescher ist Gründer des auf Fonds spezialisierten Finanzinformationsdienstleisters Drescher & Cie (www.drescher-cie.de).