Die Wall Street ist am Freitag mit Gewinnen in den Handel gestartet. Die deutliche Abkühlung der US-Wirtschaft im vierten Quartal schürte Hoffnungen, dass die US-Notenbank nun die erwarteten weiteren Zinsanhebungen eher auf die lange Bank schiebt. Von Oktober bis Dezember war das Bruttoinlandsprodukt der weltgrößten Volkswirtschaft nur um 0,7 Prozent gestiegen. Experten hatten mit einem Zuwachs um 0,8 Prozent gerechnet, nach einem Plus von 2,0 Prozent im Sommer. Für positive Stimmung am Markt sorgte zuvor zudem die japanische Notenbank: Im Kampf gegen die hartnäckige Konjunkturschwäche und die Gefahr einer Deflation in Japan führte sie Strafzinsen ein.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte eröffnete mit Aufschlägen von 0,8 Prozent auf 16.203 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500 legte 0,7 Prozent auf 1906 Zähler zu. Der Index der Technologiebörse Nasdaq gewann ebenfalls 0,7 Prozent auf 4537 Punkte.

Bei den Einzelwerten standen vor allem die Großkonzerne im Fokus. Microsoft präsentierte eine bessere Quartalsbilanz als erwartet. Die Aktie stieg 4,3 Prozent. Auch für Xerox -Papiere ging es 2,8 Prozent nach oben. Der Traditions-Druckerhersteller spaltet sich in zwei Unternehmen auf. Anleger begrüßten diesen Schritt.

Die Anteilsscheine von Mastercard verloren 2,0 Prozent. Wie der Visa-Konkurrent profitierte der Kreditkartenanbieter von der Kauflaune der Verbraucher im Weihnachtsgeschäft. Anleger zeigten sich trotzdem nicht überzeugt.

Zu den großen Verlierern gehörte Amazon mit einem Minus von fast zehn Prozent. Der weltgrößte Onlinehändler enttäuschte trotz Rekordgewinns. Chevron -Aktien fielen 1,8 Prozent. Der Ölkonzern machte den ersten Quartalsverlust seit 13 Jahren.

Reuters