ETF-Dachfonds, wie sie von Veritas, Star- Capital oder auch Advanced Dynamic Asset Management angeboten werden, haben eines gemeinsam: Sie weisen ein Overlay auf, sodass die Allokation flexibel gesteuert wird. In dieses Metier stößt nun auch Warburg Invest vor. Beim neuen Warburg Global ETFs-Strategie Stabilisierung setzen die Hamburger auf die guten Prognosen ihres Chefstrategen Carsten Klude. Basierend auf seinem Makroresearch hat Warburg eine Overlay-Strategie entwickelt. Es werden hierbei alle verfügbar relevanten Daten zur Beurteilung und Analyse der globalen Konjunktur erhoben. Sowohl die großen Marktzyklen des Gesamtmarkts als auch die bedeutendsten Regionen sollen laut Warburg so erklärbarer und prognostizierbarer werden. So will die Fondsgesellschaft konjunkturbedingte Auf- und Abwärtsentwicklungen der Märkte erkennen und entsprechend im Fonds darauf reagieren. Je nach fundamentaler Einschätzung des Warburg- Makroresearchs werden nach relativer Stärke einzelne Regionen gegenüber dem MSCI World über- beziehungsweise untergewichtet.
Beispielsweise wurde von den Warburg-Fondsmanagern Nordamerika zulasten Europas seit Mai 2014 übergewichtet. "Wir werden die relativen Stärken einzelner Länder und Regionen nutzen, um eine Mehrrendite gegenüber einer passiven Abbildung des MSCI World zu erzielen", heißt es von Warburg. In Marktschwächephasen kann das Kursverlustrisiko aus dem Aktien-ETFs um bis zu 70 Prozent reduziert werden. Dazu wird Kasse aufgebaut und es werden derivative Finanzinstrumente eingesetzt, um das Verlustrisiko abzumildern. Aktuell sind im Dachfonds zehn ETFs enthalten. Im zweiwöchentlichen Rhythmus werden die Signale aus dem Makroresearch für das Overlay-Management ausgewertet.
ETF-Dachfonds mit Overlays sind im Grunde eine gute Sache. Allerdings haben alle einen gemeinsamen Nachteil: Sie sind teuer. Knapp zwei Prozent laufende Kosten wie beim Warburg-Fonds müssen erst einmal verdient werden.
jk