Die Welt steuert auf eine große Wirtschaftskrise zu. Nur für die USA sieht es besser aus. Was alles für US-Investments spricht.
Warren Buffett hat in seinem Leben viele Krisen gesehen. Von der großen Depression der 1930er-Jahre, die er als Kind noch miterlebte, bis hin zur globalen Finanzkrise im hohen Alter. Und er war bei den großen Comebacks dabei. Buffetts oft wiederholter Rat an Anleger und den Rest der Welt: „Wette niemals gegen Amerika!“ Für Anleger habe sich das am Ende immer ausgezahlt — trotz aller zwischenzeitlicher Krisen und Börseneinbrüche.
Auch aktuell tun Investoren gut daran, Buffetts Rat zu folgen, selbst wenn es gegenwärtig so schwer fallen mag wie lange nicht mehr. Denn nicht nur hierzulande, auch in den USA haben sich die wirtschaftlichen Aussichten verdüstert. Erst haben die weltweiten Corona-Lockdowns Lieferketten und Produktionsprozesse unterbrochen und die Preise für viele Güter in die Höhe getrieben. Dann hat der Krieg in der Ukraine diese Entwicklung enorm beschleunigt. Mit der Folge, dass die Notenbanken nun massiv gegen Inflation vorgehen müssen und damit riskieren, die Konjunktur abzuwürgen — selbst in der robusten US-Volkswirtschaft.
Das ist das wirtschaftliche Umfeld, in dem in wenigen Wochen die sogenannten Midterms stattfinden. Diese Zwischenwahlen markieren die Halbzeit in der Amtsperiode von US-Präsident Joe Biden. Am 8. November werden alle 435 Sitze im US-Repräsentantenhaus und 35 der insgesamt 100 Sitze im Senat neu be- stellt. Für die Wähler sind die Midterms eine Möglichkeit, auf die Amtsführung des aktuellen Präsidenten zu reagieren. Bei diesem „Referendum“ war es in der Vergangenheit fast immer der Fall, dass dessen Partei Sitze verliert.
Die Stimmung an den Märkten ist mittlerweile so schlecht, dass dies einige Aktienstrategen und Vermögensverwalter bereits als Kontraindikator interpretieren. „Zu Beginn des vierten Quartals scheinen die Aktienmärkte weltweit technisch überverkauft zu sein, und wir sind der Meinung, dass ein Großteil der negativen makroökonomischen Katalysatoren von den Märkten inzwischen eingepreist wurde“, sagt Craig Burelle, Makroanalyst beim US-Investmenthaus Loomis Sayles. „Die Aktiengewinne haben sich 2022 bislang gut gehalten, vor allem weil die Preissetzungsmacht der Unternehmen in den meisten Branchen groß geblieben ist.“
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Weitere Themen im Heft:
Projekte für Billionen
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Das kann selbst dem besten Autofahrer passieren: Beim Start wird der Motor abgewürgt. So ähnlich erging es Porsche beim Börsengang Ende September. (S. 26)Geld für neue Therapien
Eine jüngst veröffentlichte Studie der Johns Hopkins University beschreibt einmal mehr die Vorteile von Auffrischungsimpfungen für ältere Menschen. (S. 28)
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