Warren Buffett hat ein feines Gespür für große Deals. Doch gerade scheinen ihn zwei eigentlich eher bodenständige Investments mächtig ins Schwitzen zu bringen. Constellation Brands, die Kultmarke hinter Corona-Bier, und Domino’s Pizza, der weltweite Pizzariese, rücken plötzlich ins Krisenlicht.

Was für ein wilder Ritt im Depot des „Orakels von Omaha“! Während Warren Buffett eigentlich dafür bekannt ist, Krisen cool auszusitzen, rumort es plötzlich heftig in seinem Portfolio – und die ganze Wall Street fragt sich: Was steckt hinter Buffetts Milliarden-Wette auf Constellation Brands?

Denn während Corona-Bier in den Regalen glitzert, gibt’s bei Constellation Brands  einen eiskalten Kater: Die Zahlen enttäuschen. Der Bier- und Spirituosen-Gigant verfehlt mit 2,52 Milliarden Dollar Umsatz die Erwartungen – Analysten hatten mehr erhofft. Und beim Gewinn bleibt man mit $3,22 pro Aktie ebenfalls hinter der Wall Street zurück.

Der Schuldige? Donald Trump.

Seine Strafzölle auf Aluminium lassen die Kosten für Dosenbier explodieren. Die Marge bei Constellations Biergeschäft schmilzt um satte 150 Basispunkte weg. Besonders bitter: Die so wichtige hispanische Kundschaft kauft weniger Bier – offenbar aus Sorge vor Trumps harter Einwanderungspolitik. Ein Doppel-Schlag, der den Kurs des Brauers schon 20 % hat einbrechen lassen.

Und ausgerechnet hier hat Buffett zuletzt massiv aufgestockt. Seine Berkshire Hathaway hat sich im ersten Quartal die Zahl der Constellation-Aktien mehr als verdoppelt. Über 12 Millionen Stücke hält der Star-Investor nun – ein Investment im Milliardenbereich.

Domino’s Pizza: Plötzlich Krise statt Käsekruste

Denn auch Domino’s Pizza sorgt bei Buffett gerade für Kopfschmerzen. Down Under tritt der CEOvöllig überraschend zurück. Mitten in einer riesigen Restrukturierung verlässt der Mann das sinkende Schiff. Domino’s muss weltweit 205 Filialen schließen, besonders in Japan, wo das Geschäft einfach nicht mehr läuft. Das kostet einmalig fast 100 Millionen Dollar – eine gewaltige Summe selbst für einen Global Player.

In Australien stürzt die Aktie von Domino's Enterprise, der grösste Franchisenehmer von Dominos ab, an einem einzigen Tag um bis zu 26 % ab und fällt auf den tiefsten Stand seit über elf Jahren. Die Nerven liegen blank.

Heißt das: Buffetts goldene Hand wackelt?

Vorsicht, meinen einige Analysten. Denn BMO Capital Markets bleibt trotz der Turbulenzen bullish. Die Analysten bestätigten gerade erst ihr Outperform-Rating und das Kursziel von 540 Dollar – ein Potenzial von immerhin 17 % gegenüber dem aktuellen Kurs von rund 460 Dollar. Laut BMO hat man bei Domino’s „sehr konstruktive Gespräche“ mit dem CFO und dem IR-Team geführt. Die Experten sehen Domino’s finanziell solide aufgestellt, auch weil die Restrukturierung langfristig höhere Effizienz bringen soll. Aber gerade Constellation bleibt ein zweischneidiges Schwert. Ja, Buffett hat ein Näschen für Value. Aber: „Aluminiumzölle killen das Margenmodell“, warnen Experten. Und in politisch aufgeheizten Zeiten könnte der Bierabsatz bei Constellation noch stärker unter Druck geraten – von höheren Preisen bis zu Konsumzurückhaltung der Kernzielgruppen.

Doch Buffett wäre nicht Buffett, wenn er nicht längerfristig denken würde

Die Führungsetage bei Constellation bleibt optimistisch. Bis 2028 wolle man weiter wachsen, die Prognose für 2026 steht: $12,60 bis $12,90 Gewinn pro Aktie. Und die US-Konkurrenz schwächelt ohnehin, was Constellation Raum verschaffen könnte.

Buffett selbst schweigt zu seiner Strategie. Doch eines ist sicher: Sein Milliarden-Engagement bei Constellation Brands bleibt eine der spannendsten Wetten des Jahres. Zwischen Trump-Tarifen, Konsumkrise und Inflation wird das Bier plötzlich zum politischen Spielball – und die Aktie zum Zockerpapier.

Buffett muss liefern – oder Milliarden versenken

Für Warren Buffett wird’s ernst. Zwei Titel aus seinem Portfolio stehen auf der Kippe. Bei Constellation droht das Zoll-Desaster zur Dauerbelastung zu werden. Bei Domino’s hängt alles an der Führungsfrage.

Doch eines ist sicher: Wo Buffett einsteigt, schaut die ganze Wall Street hin. Und vielleicht zeigt das Orakel von Omaha auch diesmal wieder, warum es die Ruhe selbst ist, wenn andere schon die Nerven verlieren.

Bis dahin bleibt das Fazit: Bier und Pizza könnten 2025 zum heißesten Zock des Jahres werden – oder zum größten Buffett-Flop seit Kraft Heinz.

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