HOLGER SANDTE, NORDEA:



"Das ist ein kräftiger Rückgang, den man so nicht alle Tage sieht. Das hat teilweise mit dem Kalender zu tun: Aufträge und Industrieproduktion hatten bereits kräftig nachgegeben, weil die Sommerferien spät lagen und in den August hineinragten.

Allerdings gibt es auch eine schwächere Nachfrage aus den Schwellenländern. Dorthin gehen rund 30 Prozent der Exporte. Die Schwäche von China, Brasilien, Russland und Co. schlägt sich nieder. Sie trifft Deutschland stärker als andere europäische Länder, weil die Unternehmen dort stärker engagiert sind. Die kommenden Monate werden zeigen, ob das der Anfang einer schwächere Entwicklung ist oder nur ein Ausreißer. Bei mir wächst der Verdacht, dass eine schwächere Periode folgt."

STEFAN SCHILBE, HSBC TRINKAUS:



"Die Zahl der Ferientage im August war diesmal höher als normal. Das könnte eine Rolle gespielt haben.

Die Exporte sind in den Vormonaten sehr gut gelaufen. Seither hat sich das globale Umfeld jedoch eingetrübt - vor allem in den Schwellenländern. Das wird sich bei der Nachfrage nach deutschen Waren bemerkbar machen. Besonders die nach Investitionsgütern wie Maschinen dürften sich abschwächen, da in diesem Umfeld Kapazitätsausweitungen nicht mehr in dem Maße erfolgen wie bislang. Hinzu kommt, dass der Euro aufgewertet hat im Vergleich zu den Währungen einiger Schwellenländern. Das macht deutsche Güter dort teurer."

Reuters