Wasserstoff hinterlässt beim Verbrennen kaum Abgase. Das macht das Gas zum klimaidealen Ersatz für Öl, Kohle und Erdgas in der Industrie und beim Verkehr.
Deutschland soll nun nach dem Willen der Regierung bei dieser klimafreundlichen Energie weltweit zum Vorreiter werden. Dazu stellte das Kabinett im Juni eine Strategie vor, die Milliardenzuschüsse vorsieht.
Am ehesten scheint Wasserstoff in der Fahrzeugindustrie eine Zukunft zu haben. In einigen Lkw, Bussen und Zügen wird er auch schon eingesetzt. In Pkw, dem mit Abstand größten Markt, steht die Entwicklung dagegen noch am Anfang. Ein Tankstellennetz für Wasserstoffautos existiert nicht. Gerade einmal 100 Tankanlagen gibt es bisher hierzulande. In den meisten anderen Ländern sieht es ähnlich aus.
Überdies werden Tanks benötigt, die dem hohen Druck des Gases standhalten. Dazu müssen diese schwer und dickwandig sein, was sie teuer macht. Für die Umwandlung von Wasserstoff in Energie werden zudem Brennstoffzellen verwendet, die kostspielig sind.
Wegen dieser Probleme steckt die Produktion von Wasserstoffautos noch in den Kinderschuhen. Die Kosten werden aber künftig deutlich sinken und den Einsatz der Energie in Fahrzeugen und Industrie wettbewerbsfähiger machen. "Wir stehen noch am Anfang der Entwicklung und müssen den Blick auf die nächsten 30 Jahren richten", sagt Karsten von Blumenthal, Branchenanalyst bei First Berlin Equity Research.
Kräftige Kurssprünge
Das tun viele Anleger offenbar schon. Einige Aktien des Sektors machten in den vergangenen 15 Monaten enorme Kurssprünge, obwohl die Unternehmen noch keine Gewinne erzielen. Während des Lockdowns stürzten sie zwar ab, erholten sich aber recht rasch wieder. Im Juli gab es dann erneut eine Korrektur, seit ein paar Wochen klettern die sehr volatilen Titel der Branche aber wieder.
Fundamental ist die Rally kaum zu begründen, die Bewertungen der Unternehmen sind sportlich. Vielmehr schiebt die Fantasie der Investoren die Kurse an. Wer sich an der Zukunftstechnologie beteiligen will, kann das mit dem Endlos-Global-Hydrogen-Zertifikat (ISIN: DE 000 HVB 4H2 8) von der Unicredit tun.
Im Papier sind aktuell 17 Firmen weltweit enthalten, die in der Entwicklung und Produktion von Wasserstoffantrieben, Brennstoffzellen oder Elektrolyseanlagen tätig sind. Dazu gehören Ballard Power, Fuel-Cell Energy, Linde und Nel.
Die Nettodividenden werden reinvestiert, die Zusammensetzung wird halbjährlich überprüft. Die Jahresgebühr beträgt 1,3 Prozent. Investoren sollten erst nach der US-Börseneröffnung kaufen, da der Spread dann niedriger ist. Es besteht ein Währungsrisiko. Nur sehr risikobereite Anleger, die auch hohe Verluste aushalten können, sollten sich engagieren.