Elektro- und Wasserstofffahrzeugen könnte die Zukunft gehören. Wegen ihrer schlechten Ökobilanz dürften Benzin- und Dieselmotoren sukzessive als Antrieb wegfallen.
Elektroautos haben den Nachteil, dass sie erst ab vielen gefahrenen Kilometern umweltfreundlicher sind als klassische Autos. Die Reichweiten sind kurz, und die Förderung des für die Elektrobatterien benötigten Lithiums belastet die Natur.
Diese Mängel hat der Wasserstoffantrieb nicht, weshalb er von vielen Ökologen favorisiert wird. Er ist vielseitig einsetzbar in Autos, Lkw, Bussen, Schiffen, Zügen und der Industrie. Doch auch hier gibt es Defizite.
Die Produktion des Wasserstoffs aus alternativen Energien ist teuer. Deutlich billiger ist die Herstellung aus der fossilen Energie Gas, die aber aus Klimagründen reduziert werden soll. Zudem gibt es kaum Tankstellen oder Anlagen zur Wasserstoffproduktion. Überdies werden Tanks benötigt, die dem hohen Druck von Wasserstoff standhalten. Dazu müssen diese dickwandig sein, was sie schwer und kostspielig macht. Für die Umwandlung von Wasserstoff in Energie werden Brennstoffzellen verwendet, die teuer sind.
Wegen dieser Probleme steckt die Entwicklung trotz vieler potenzieller Einsatzmöglichkeiten noch in den Kinderschuhen. "Natürlich ist die Technik nicht ausgereift. Die Kosten werden aber sinken. Und dass künftig ein enormer Bedarf an Wasserstoff entsteht, das haben Regierungen und Industrie erkannt", ist Karsten von Blumenthal, Analyst bei First Berlin Equity Research, zuversichtlich.
Ähnlich sahen das in den vergangenen zwölf Monaten viele Anleger. Einige Aktien der Branche gingen durch die Decke, obwohl die Firmen noch keinen Gewinn machen. Da das Potenzial und der politische Wille unbestreitbar sind, entfacht Wasserstoff Euphorie bei Investoren. "Mit Fundamentaldaten lassen sich die Kurse kaum begründen. Die Rally wird vom Hype um die Zukunft der Technologie angeschoben", sagt von Blumenthal.
In der Corona-Krise geriet der Sektor unter Druck. Seit dem Tief Mitte März haben sich die Aktien zwar erholt, dennoch können Anleger nun zu weit günstigeren Kursen einsteigen als noch im Februar.
Toptitel aus USA und Europa
Dafür eignet sich das Hydrogen-Top-Selection-Zertifikat (ISIN: DE 000 VP2 HYD 0) von Vontobel. Es umfasst global 15 Unternehmen, die in dem Sektor führend sind. Die Titel sind gleich gewichtet. Halbjährlich wird die Zusammensetzung geprüft. Die Gebühr beträgt 1,2 Prozent jährlich.
Nordamerika hat 67, Europa 33 Prozent Gewicht. Bekannte Titel sind Ballard Power (Kanada), Plug Power (USA) und Nel (Norwegen). Es gibt ein Währungsrisiko. Es sollten nur risikobereite Anleger, die auch hohe Verluste ertragen können, hier zugreifen.