Der US-Kreditkartenkonzern konnte seinen Nettogewinn im vierten Quartal auf 1,3 Milliarden Dollar mehr als verdoppeln. Die Einnahmen legten um fünf Prozent auf 8,6 Milliarden Dollar zu, wie das Unternehmen am Donnerstagabend mitteilte. Angesichts eines nur moderaten Wachstums der US-Einzelhandelsumsätze im Weihnachtsgeschäft kam dem Visa - und Mastercard -Rivalen die Strategie zugute, verstärkt auf wohlhabendere Kunden zu setzen. Auch die Zahlungsausfälle klammer Kartennutzer gingen zurück. Von dem massiven Diebstahl von Kredit- und Bankkartendaten bei der US-Kaufhauskette Target war American Express nach eigenen Angaben kaum betroffen.

"Die Kartennutzer haben acht Prozent mehr ausgegeben, obwohl vom Handel gemischte Signale zum Weihnachtsgeschäft kamen", sagte Konzernchef Ken Chenault. Die US-Einzelhändler konnten ihren Umsatz in der für sie wichtigsten Zeit nach Branchenangaben um 3,8 Prozent steigern. Der klassische Einzelhandel ohne die oft schwankenden Verkäufe von Autos, Sprit und Baumaterialien legte von Oktober bis Dezember aber nur um ein Prozent zu.

Der Datenklau beim drittgrößten US-Einzelhändler wirkte sich bei American Express nur minimal aus. Das Unternehmen habe dabei von seinem geschlossen Zahlungssystem profitiert, so Finanzchef Jeff Campbell. Target hatte wenige Tage vor Weihachten einen Hacker-Angriff eingeräumt, bei dem Daten von bis zu 70 Millionen Kunden gestohlen wurden, darunter Kredit- und sonstige Bankkartendaten, Namen, E-mail- und Lieferadressen. Dies schürte Sorgen um die Geschäfte der Händler und Kartenanbieter.

Reuters