von Andreas Büchler




Chart 1 - Intradaychart auf Stundenbasis

Die Frage ist nur, ob ein Ausbruch am Freitag eine charttechnische Bedeutung hätte. Denn wie bereits das gestrige Zucken der Kurse nur von dem Zinsentscheid der EZB ausgelöst wurde, dürften heute vor allem die US-Arbeitsmarktdaten für Schwankungen sorgen. Man muss sich das ungefähr so vorstellen: Zahlreiche automatisch ablaufende Computerprogramme werten die Veränderung der Konjunkturdaten aus, und feuern dann je nach Interpretation davon zahllose Kauf- oder Verkaufsorders in den Markt, von denen der allergrößte Teil dann wieder storniert wird.

Dann kommen die nervösen Finger tausender Daytrader, die versuchen aus dem Ereignis Kapital zu schlagen, und zusätzlich Schub in die Kurse bringen. Wie man gestern eindrucksvoll gesehen hat, endet diese Show nicht selten da, wo sie ihren Anfang genommen hat - per Saldo veränderte sich der DAX nämlich gar nicht.

Es war also richtig, sich aus dem kurzfristigen Trend mit schönen Gewinnen zu verabschieden, sobald der Deutsche Aktienindex die Zone um 9600/9720 erreicht hatte.

Nur mittelfristig orientierte Anleger sitzen diese vorüber gehenden Kapriolen des Index an dem aus dem Februar stammenden Widerstand aus. Kurzfristige Trader warten einen Ausbruch nach oben ab, bevor sie wieder zugreifen. Idealerweise üben sie sich zudem in Geduld bis die neue Handelswoche anbricht. Bleiben die übergeordneten Trends intakt, ist ein neues Allzeithoch nicht mehr weit entfernt. Das bisherige Hoch dürfte kaum lange aufhalten, auch die 10.000 wird vermutlich nur ein Zwischenstopp sein.

Doch noch ist der Markt relativ überkauft, wie die Indikatoren im Tageschart zeigen - sie verlaufen im oberen Extrembereich. Daher kann sich die aktuelle Atempause noch eine Weile hinziehen. Solange die Kurse nicht unter 9370 fallen, ist ohnehin nichts zu befürchten. Und davor sind bei 9550 und 9470/90 noch zwei schwächere Unterstützungen, die zumindest leichtere Schwankungen erfolgreich abfedern dürften.

Chart 2 - Intradaychart auf Minutenbasis

Tradesignal Online. Tradesignal® ist eine eingetragene Marke der Tradesignal GmbH. Nicht autorisierte Nutzung oder Missbrauch ist ausdrücklich verboten.

Chart 3 - Tageschart

Aus der übergeordneten Perspektive sieht die Kursentwicklung der vergangenen Wochen stark nach einer lehrbuchgemäßen Korrektur in Richtung der 200-Tage-Linie und der unteren Aufwärtstrendkanal-Grenze bei aktuell rund 8910 Punkten aus. Dort hat der überverkaufte Index dann wieder nach oben gedreht, da die Indikatoren im unteren Extrembereich verliefen, und damit eine Erholung ankündigten. Nach einem Anstieg von rund 700 Zählern kommen Signalgeber wie die hier abgebildete geglättete Stochastik und der prozentuale Abstand zur 21-Tage-Linie langsam wieder an ihre Obergrenzen. Das deutet auf beschränktes Aufwärtspotenzial hin.

Doch erst wenn der DAX wieder unter die 8900 fällt, wird es Zeit die mittelfristig positive Prognose zu überdenken. Bis dahin bleibt zumindest ein neuer Test der 9800er-Marke wahrscheinlich, vermutlich sogar neue Allzeithochs bis in fünfstellige Kursregionen. Denn erst bei 10.050 bis 10.250 Punkten ist die Obergrenze des aktuellen Aufwärtstrendkanals im Tageschart erreicht.

Chart 4 - Wochenchart

Der Wochenchart bietet neben den kurzfristigen Kursbildern des Deutschen Aktienindex vor allem zwei Zusatzinformationen: Er zeigt die starke Unterstützung bei 7500 Punkten, die jedoch aus heutiger Sicht noch nicht gebraucht wird. Dazu verraten die auf Wochenbasis berechneten Indikatoren, der Abstand zur 200-Tage-Linie und die geglättete Stochastik-Kurve, dass der Markt derzeit weder zu stark gestiegen noch zu stark gefallen ist, es bleibt also Spielraum in beide Richtungen.

Chart 5 - Kerzenchart auf Tagesbasis

Unterstützungen und Widerstände