Die Einführung des Bezahldienstes Apple Pay auf den neuen iPhones verleiht dem deutschen Zahlungsdienstleister Wirecard einen weiteren Wachstumsschub. Mit der Entscheidung für die Übertragungstechnologie NFC habe der US-Konzern diesem Industriestandard zum Durchbruch verholfen, erklärte Wirecard am Mittwoch in seinem Quartalsbericht. "Dies schafft die Voraussetzungen richtungsweisender Investitionsentscheidungen von Handel und Finanzindustrie im Bereich Mobile Payment." Apple nutzt die Funktechnik Near Field Communication seit der Einführung des iPhone 6 im September.

Weil Händler und Banken ihren Kunden nun immer öfter kontaktloses Bezahlen per Handy anbieten und auch der Online-Handel weiter boomt, erwartet Wirecard auch im kommenden Jahr ein deutliches Gewinnplus. Das Betriebsergebnis (Ebitda) soll um mindestens 20 Prozent auf 205 bis 225 Millionen Euro zulegen. Im laufenden Jahr erwartet der vor allem in Europa und Asien aktive Konzern einen Anstieg um mindestens 35 Prozent auf 170 bis 177 Millionen Euro. Davon hat Wirecard nach neun Monaten bereits 121 Millionen Euro in der Tasche. Der Überschuss kletterte im selben Zeitraum um ein Drittel auf 74 Millionen Euro.

Wirecard wickelt für Internetshops, klassische Läden und Telekomfirmen den bargeldlosen Zahlungsverkehr ab und kassiert dafür Gebühren. Zu den Kunden zählen die Deutsche Telekom und Vodafone, aber auch Kreditkartenanbieter. Am Dienstag hatte das Unternehmen aus Aschheim bei München sein Bündnis mit Visa vertieft: Im boomenden asiatischen Markt lagert der US-Finanzkonzern Teile seines Geschäfts an Wirecard aus. Damit öffnen die Amerikaner den Deutschen auch die Tür nach Indien.



Reuters