Mit den guten Zahlen für die Monate April bis Juni hatte Wirecard bereits Ende Juli überrascht. Die nun vorgelegten endgültigen Quartalszahlen bestätigten das gute Ergebnis. Demnach stieg der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 41,1 Prozent auf 340,6 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern, und Abschreibungen (Ebitda) verbesserte sich mit 95,2 Millionen Euro um 35,3 Prozent.

Grund für die gute Entwicklung ist der immer schneller fortschreitende Trend zum Onlinebezahlen. Dadurch gelangen Wirecard weltweit signifikante Neukundenabschlüsse. Zusätzlich hat der Zukauf in den USA ab Konsolidierung Anfang März bereits zum Erfolg beigetragen. Vergangenes Jahr kauften die Bayern das Prepaidkarten-Geschäfts der Citigroup.

Weil das US-Geschäft stark zum Gewinn beiträgt und auch das organische Wachstum gut ist, setzte Wirecard nach den Zahlen das Ziel für das Betriebsergebnis hoch. Im laufenden Jahr soll ein Ebitda von 392 Millionen bis 406 Millionen Euro erzielt werden. Zuvor hatte der Konzern 382 Millionen bis 400 Millionen Euro als Ziel ausgegeben.

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Einschätzung der Redaktion



Die Prognoseerhöhung sowie zahlreiche positive Analystenkommentare trieben die Aktie an. Auch die jüngsten Übernahmeaktivitäten in der Branche wirkten sich kurstreibend aus. Der britische Zahlungsabwickler Worldpay hat sich mit seinem US-Konkurrenten Vantiv auf eine Übernahme verständigt. Der Preis liegt bei 7,7 Milliarden britischen Pfund. Kurz davor war auch JP Morgan Chase mit Übernahmeabsichten an das Unternehmen herangetreten, hatte sich dann aber zurückgezogen. Nach dem Sprung auf ein Allzeithoch ist der Weg für die Aktie charttechnisch frei. Engagieren sollten sich jedoch nur risikobereite Anleger - nicht zuletzt weil das Unternehmen in der Vergangenheit Angriffen von Shortsellern ausgesetzt war.

Empfehlung: Kaufen
Kursziel: 82,00 Euro
Stoppkurs: 60,00 Euro